Freitag, 2. August 2024 – Tag 14:
Für die Betreuer is‘ dat herrlich oder hups, schon wieder alles vorbei
Heute ist der letzte volle Tag, also auf die Stundenzahl bezogen. Nicht was ihr schon wieder denkt. Also weiter aufräumen, packen und säubern. Haben wir das alles vom Speicher geholt, was wir da gerade wieder raufschleppen? Ich habe die Sachen noch gar nicht gesehen. Klar, wir haben sie auch nicht gebraucht, denn das Wetter war in den zwei Wochen Bombe oder wie es im heutigen Jargon heißt: Es war Wumpe! Wir sind zu 100 Prozent für das letzte Jahr entschädigt worden. Ein sicheres Zeichen dafür ist, dass mehr Sonnencreme als Ketchup verbraucht wurde. Was sagst du dazu, Heinz?
Der Tag begann etwas später, dafür aber mit einem Frühstück an der frischen Luft. Rührei, Speck und Würstchen. Und einem Liter Trinkjoghurt Frambose, ohne Fett und Zucker!! Ich hatte mich leider im Regal vergriffen. Dann gab es keinen Aufschub mehr. Die Betreuer mussten in die Kammern des Schreckens, also in die Schlafräume ihrer Gruppen. Ich kann hier nur für meine Gruppe sprechen. Es war grauenhaft. Weil Jakob und Jörn es zwei Wochen lang haben schleifen lassen, hatte ich jetzt den sprichwörtlichen Dreck am Stecken. Schwein der Woche war – nein, so kann man es nicht sagen – es war eine ganze Herde. Die Deponie in Moyland fühlt sich dagegen wie ‚Schöner Wohnen‘ an. Nach dem nass wischen dache ich: ‚Guck mal der Boden hat ja ein Muster‘! Draußen stöhnte jemand. Es war die große Mülltonne.
Die ersten Gruppen machten sich auf den Weg nach Nes. Letzter Stadtgang, dazu noch Roggefeest. Es war voll, es war toll! Canita Tuba, Straßentheater, Karussell und mehr luden zum verweilen und gucken ein. Und Freunde, ihr wolltet mir ja nicht glauben: ein Elefant! Anja und ich haben ihn gefunden und durften uns als Preis über eine Tasse Kaffee in der Rösterei freuen – die Erste übrigens.
Gestern war übrigens auch Markt in Buren. Ist am Ende ganz untergegangen. Aber er bot auch nicht viel Neues. Dennoch habe ich an einem Bücherstand einen alten Schmöker erstanden. Er trägt den Titel: „100 tolle Tipps sich zwischen den Mahlzeiten zu langweilen“! Das Cover war leider eingerissen aber der Autor endet auf „uppe I“. Ist wahrscheinlich ein Schwede. Danke für so viel Begeisterung.
Der LKW ist da, es wird ernst. Ralf und Wolfgang haben ihn sicher, aber über Umwege auf die Insel bugsiert. Was rauf konnte wurde schon gepackt und dann das letzte Abendmahl bereitet. Ich sage lieber Abendbrot, den ‚Laudato si‘ soll man auch nicht singen, sagt Christel. Resteessen und dazu frisch zubereitete Pizza. Bratkartoffeln, Käseauflauf, Currywurst. Es blieb nicht viel übrig. Wir haben morgen leider nicht viel für die Folgelager anzubieten, denn wir haben Jakob.
Schlechte Nachrichten für alle Daheimgebliebenen. Die Stadt Kleve steht kurz vor der Insolvenz bzw. die Kassenlage ist desolat. Bürgermeister Wolfgang Gebing wurde heute im SPAR-Laden auf Klein Vaarwater gesehen.
Frau Piron hat mir vier Punkte abgezogen. Wegen meiner Grammatik. Ich muss zu meiner Entschuldigung sagen, dass bei der Zensur oft Wörter gestrichen werden, aber der Satzbau nicht entsprechend geändert wird. Somit kommt es mitunter zu unverständlichen Sätzen. Ganz so dumm wie ich aussehe bin ich dann doch nicht. Ich wollte es nur mal erwähnen, nicht das ich an der Emmericher Straße vor der Sparkasse an der Ampel stehe und die Leute zeigen wieder mit dem Finger auf mich: „Guck mal, das ist der LRS-Reintjes“!
Der letzte Abend endete traditionsgemäß (endlich eine, die nicht gebrochen wird) mit der Fotovorführung. Doch ganz schön viel gemacht und erlebt. Die ersten Tage sind einem schon wieder aus dem Gedächtnis entronnen. Man wird halt nicht jünger und nach vier Jahren Tagesberichte ist es glaube ich Zeit, die Tastatur weiterzureichen. Birgit moderierte ab und würdigte noch die Gewinner der Spielerunden. Anni vor Levin und Emmi gewannen die meisten Spiele in den immer wieder neu zusammengesetzten Gruppen. Eine gute Entscheidung in diesem Jahr.
Abschließend für dieses Jahr noch Eines: Der Original „Finde den Fisch“-Fisch wird morgen nach unserer Ankunft meistbietend versteigert. Mindestgebot 1 Euro. Der Erlös ist selbstverständlich für das nächste Lager bestimmt.
Und morgen dann noch ein allerletztes Mal: Naar links, naar rechts, naar Huis!
Gruß an Jens und Glückwünsche Andre und Amina!
Übrigens …
… Tanja ist der Gaylord
… durften wir heute KLE MC fahren
… haben wir Coco Chici beim einräumen gefunden, er hat noch Batterie
… habe ich heute ein SOS an HASI gesendet
… haben wir die Bubble Balls gehabt und nicht erwähnt
Donnerstag, 1. August 2024 – Tag 13:
Zweiundzwanzig Kletteraffen oder rettet die Wale
Das Tagesgedicht von Mia Janssen
Der Tagesplan als Gedicht, in your Gesicht.
Der Tag beginnt mit Wecken und endet im Becken.
Ein Teil geht mittags zum Klettern, bitte nicht meckern.
Tagsüber habt ihr Programm in den Gruppen, das werdet ihr schon wuppen!
Die Küche serviert uns Currywurst, das neu gelieferte Wasser stillt den Durst.
Morgen ist der letzte Tag mit den Rädern von Metz, ihr könnt noch mal zu JUMBO – let’s fetz!
Das Highlight des Tages ist die Disco im Nass, mit ganz viel Spaß bei lautem Bass!
Der Wind hat sich gedreht. Wie bei Mary Poppins, dass heißt die Zeichen stehen auf Abschied. Das Wetter schlägt auch in eine andere Richtung um. Die Bewölkung nimmt zu, aber noch bleibt es trocken, doch gar nicht schlimm, denn heute wurde schon mal etwas rückgebaut. Das war denn nicht so ganz schweißtreibend. Die Scheune ist schon für unsere Nachfolger hergerichtet und die ersten Kisten auf den Speicher verfrachtet. Daher begann das Gruppenprogramm erst so richtig am Nachmittag. Die AG’s wurden weitergeführt. Die größte Gruppe machte sich auf den Weg zum Kletterpark. 22 Kinder trauten sich auf den Parcour. Lediglich Samantha litt zu Beginn an Höhenangst, konnte diese aber dank der Unterstützung der anderen überwinden. Neben einem freien Fall konnte, wer wollte und sich traute auch als lebende Seilbahn durch die Lüfte schweben. Zwei Stunden Kletterspaß haben sich sichtlich gelohnt.
Lediglich sechs Kinder hatten sich für einen Besuch des Naturkundemuseums entschieden und konnten auf spektakuläre Weise Kenntnis nehmen von der Natur und den faszinierenden Prozessen rund um die Insel. Paul, Emelie, Amelia, Henry, Sophia, Colin und Severin konnten sich an verschiedenen Aquarien und an der tollen Aussicht vom Aussichtsturm erfreuen. Neben dem Blick über Wattenmeer und Nordsee durften sie dank des Premium-Paketes auch noch den Barfußpfad erkunden.
Ratlos und Radlos blieben die Paintballer von gestern zurück und mussten wohl oder übel zu Fuß den Weg nach Nes antreten. Das Gedicht hatte gelogen. Sie mussten zum JUMBO laufen. Zurück im Lager durften sie gleich einen Knicks machen, der Bürgermeister der Stadt Kleve ist gekommen. Er besucht die Lager rund um die Kreisstadt und möchte nebenbei auch noch den Schwan vor dem VVV einer Reinigung unterziehen.
Acht farbige Spots an der Decke und ca. 420.000 Liter Wasser darunter – die Schwimmbaddisco steht an. Um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen nahmen wir zugleich die Räder mit und gaben sie bei Metz ab. Die Idee hatte Anja. Die Übrigen wurden mit dem Auto gefahren, völlig autonom - fahrerlos. Der Wagen fuhr selbständig, parkte fehlerfrei ein, fuhr zurück um weitere Kinder zu holen – alles wie von Zauberhand. Doch dann ging doch noch die Türe auf. Niklas stieg aus. Wir hatten ihn in dem großen Wagen gar nicht gesehen. Rein in die Fluten und rauf auf die Rutsche. Rund zwei Stunden durfte getobt und geplanscht werden. Wir spielten ‚Rettet die Wale‘. Maja, Anja, Jakob und Emma lagen auf einer großen Matte auf dem Trockenen. Sie mussten möglichst schnell ins Wasser zurück. Tanjas Poolnudeln waren ebenfalls heiß begehrt. Sie möchte sie anschließend den Mäusen schenken. Der Rest hatte einfach nur Spaß im Nass.
Die obligatorischen Hot Dogs durften natürlich nicht fehlen. Die Küche hatte Wort gehalten. Aber erst mal nur zwei, damit alle was abbekommen. Birgits waches Auge sah alles und jeden, der sich angestellt hatte. Jetzt haben wir ca. 70 Würstchen übrig. Kein Problem, die Käseplatte kreist gerade, danach geht’s um die Wurscht.
Übrigens …
… am letzten Abend kommt DJK vorbei
Mittwoch, 31. Juli 2024 – Tag 12:
Peng, Peng, Peng oder Fisch, Fisch, Fisch
Heute Nacht liegen wir alle auf der Lauer. Wir wollen das Männlein sehen, welches jeden Morgen den Himmel so strahlend blau anmalt. Auch heute wieder. Joris und Hasi hatten sich in der vergangenen Nacht schon auf die Lauer gelegt und all ihre Erfahrung in die Wagschale und nebenbei alles was auf dem Speicher zu finden war und brennt in die Feuerschale geworfen. Doch der Drang nach Schlaf war am Ende stärker.
Hier passiert so viel, dass ich gestern den Beauty-Nachmittag der kleinen Mädchen vergessen habe zu erwähnen. Peeling und Gesichtsmasken standen auf dem Stundenplan. Finja und Sarah wurden in die Kunst des Schminkens eingeweiht und verwandelten am Abend Len und Levin zu Drag-Queens. Die Auswahl an Nagellacken ist enorm. In den letzten Jahren wurde alles gesammelt, was Familie Krake so aus dem Handtäschchen gefallen ist. Mit der Menge an Lacken könnte man ein ganzes Quaker-Bühnenbild malen.
Ebenfalls unterschlagen wurde die Betreueraussperraktion am Montag. Alle Achtung, von den 33 vorbereiteten Spielen gingen mehr auf das Konto der Mädchen als auf das der Jungs, nämlich alle! Wir waren ganz schön gefordert. Noelia und Neele ließen uns zu später Stunde richtig schwitzen. Es war klar, dass wir gar nicht alle Spiele schaffen konnten und wollten. Die Lagerleitung gab das vereinbarte Zeichen und die Operation Fassadenkletterer begann. Oben auf den Fluren hielten die Jungs Wache aber was sie nicht wussten: Auch wenn der Fenstergriff nach unten steht, muss das Fenster nicht zwangläufig auch geschlossen sein. Jörn und Freddy kamen lautlos von der Ostseite und hatten keine Probleme über das Dach ins Betreuerzimmer zu gelangen. Der Überraschungseffekt war gelungen und die nächsten Geräusche waren zwölfmal ein Klack als den Jungs die Kinnlade auf den Boden fiel.
Heute Morgen habe ich weder After-Shave noch ein anderes Parfum benutzt. Selbst mein Deoroller von 1993 blieb im Waschmäppchen. Die Nase durfte nicht durch Fremdgerüche beeinflusst werden, denn es ging in den Neser Wald. Diese Aromen sind einzigartig auf der Welt und der Reichswald kann dreimal zum Naturpark erklärt werden: so gut wie der Burener Wald riecht er niemals. Alle drei Jungengruppen machten sich auf den Weg um Tretball und Bombe zu spielen.
Wer war denn noch nicht am Leuchtturm? Richtig, die kleinen Mädchen. Im Gegensatz zur Normalroute fuhren sie beide Touren am Wattenmeer entlang – leider eine Halbzeit mit Gegenwind. Aber Respekt, alle haben die Strecke geschafft und ohne zu nölen. Volles Programm, also auch auf den Leuchtturm. Naar links, naar rechts, naar oben. 236 Stufen hinauf, 236 Stufen hinab. Da schmeckten die Pommes in Hollum doppelt so gut. So gestärkt ging es zurück nach Buren.
Mehrere AG’s standen für heute und morgen zur Auswahl. Aber nein, für die Jungs musste es Paintball sein. Also nach dem Mittagessen auf die Räder und los. Es gab übrigens Pfannkuchen Deluxe! Mit Marmelade, Nutella, Käse-Sahne-Soße, Zucker, Schinken, Käse und Mandarinenquark. Am Outdoor Park ging es flugs in die Schutzanzüge, aus denen noch der Schweiß der Vorgänger aus den Hosenbeinen tropfte. Blauhelme gegen Rothelme oder Rothelme gegen Blauhelme oder alle Helme gegeneinander? Man konnte es schwer sagen auf jeden Fall klang es, als ob frisches Popcorn im Kessel gemacht wurde. Plopp, Plopp, Plopp!
Da ging es am Wasserspielplatz wesentlich gechillter zu. Amelia, Romy und Emmi haben eine Kleinstadt im Sand gebaut. Der Rest lümmelte sich auf dem Schwungtuch und genoss die Sonne. Und wo war die dritte Betreuerin ……? Sie wurde vermisst, aufgespürt und zurückgebracht.
Der Rest verblieb im Lager und probte für den Abend und ging duschen, probte und ging wieder duschen, weil die Haare nach Rauch stanken, denn Niklas hat den Grill angeschmissen. Er wollte keine Hilfe, denn Jens ist ja bekanntlich im Pool. Um es ihm einfacher zu machen, haben wir zumindest ein Höckerchen hingestellt, damit er an den Rost kommt. Es war wie immer lecker und reichlich und es gab noch mehr. Marvin und Freddy bereiteten ihre frisch gefangenen Forellen zu und schmissen diese in die Restglut. Ich bin kein Fischliebhaber, habe aber hautnah mitgekommen, dass es wohl köstlich geschmeckt hat, Betreuern und Kindern. Für morgen heißt das: wir können nicht mehr „Finde den Fisch“ spielen. Allenfalls noch „Such die Gräten“!
Noelia hat ein Problem mit ihrer Figur. Sie ist die Einzige, die Abend für Abend unsere Lagerrätsel gelöst hat und jedes Mal mit einer Dose Pringles belohnt wird. Die setzen an und sie hat darum gestern einmal verzichtet und Lotte gewinnen lassen. Da von der Küche nichts mehr kommt, mache ich übrigens morgen den Wetterbericht. So heißt das nächste Rätsel.
Malia möchte auch mal in Tagesbericht habe ich gestern gehört. Ich habe wirklich alles versucht, habe den Laptop gedreht und gewendet, aber ich bekommen sie nicht rein – sie ist einfach zu groß.
Der rote Teppich in der Scheune liegt und kündigt den Höhepunkt des heutigen Tages an. Der GALA-Abend. Von vielen Kindern ersehnt. Die Glätteisen und Lockenwickler waren heute im Dauereinsatz. Wenn ich die Minuten zusammenrechne, welche die Jungs vor dem Spiegel verbracht haben, sind es mehr, als sie bislang in zehn Tagen mit Zähneputzen verbracht haben. Wie immer hat jede Gruppe etwas vorgestellt. Die mittleren Mädchen eröffneten mit einem Gesang-/Tanz-Beitrag und die kleinen Mädchen mit einem Loblied auf ihre Betreuerin Anne. Die kleinen Jungs machten die Robbe und die großen Jungs überraschten mit Bein nach links, Bein nach rechts zu ‚Griechischer Wein‘. Den Text mussten sie übrigens vom Handy ablesen. Fehlen noch die großen Mädchen, die ein Tanzmedley auf die Beine gestellt haben. Mia gab den Takt an. Der Höhepunkt war die Eheschließung zwischen Len und Emmi. Pastor Levin hat leider vergessen die Ringe zu segnen. Ich denke das wird nichts. Ein Eis rundete den Abend ab. Lutschen und das Ameland Lied singen – gar nicht so einfach.
Da es morgen Abend spät werden könnte, wurde das Zimmerbingo zum Leuchtturm heute zu Ende gebracht. Die kleinen Mädchen wurden zum Sieger erklärt, denn die Jungs standen alle schon vor Spielende vor der Tür um nach der letzten Zahl schnell BINGO rufen zu können. Apropos Jungs. Ich habe im SPIEGEL gelesen, dass 83% aller Erstgebärenden lieber ein Mädchen hätten. Habe ich nicht verstehen können. Jetzt lebe ich seit elf Tagen mit 25 Jungs auf einer Etage und ich muss sagen – jetzt kann ich es verstehen!
Übrigens …
… sind Hasi und Joris wieder weg
… Mimi, mimi, mimi, mimi
… Freddy hat schon vier Angeln kaputt gemacht
… Emily kann ein Wort Französisch – Eifelturm
… morgen klettern alle 22
… vielen Dank Marvin, Top Preis!
… ist noch jemand in Hollum City?
… denkt dran die Autos wegzusetzen, wegen Markt
… Jakob achtet auf viel Proteine
… das weißen wir nicht
Dienstag, 30. Juli 2024 – Tag 11:
Burger für alle oder die unglaubliche Reise zum Leuchtturm
Ich habe schon einige Kilogramm zugenommen, seitdem ich zum Schönwetterbeauftragten gewählt wurde. Heißt jeden Tag den Teller schön leeren, damit am nächsten Tag die Sonne scheint. Hat auch gestern wieder geklappt, der Himmel zeigte sich von seiner besten Seite. Achtung, erneute Sonnenbrandgefahr!
Heute ist also der Tag, vor dem Anja sich schon seit Monaten fürchtete: Radtour zum Leuchtturm mit den mittleren Mädchen. Jahr für Jahr eine größere Herausforderung als die Bebauung des Minoritenplatz in Kleve. Allen Unkenrufen zum Trotze verlief die Reise dann aber relativ unspektakulär, außer dass Sophie die Einfahrt zum Spielplatz hinter Hollum nur knapp verpasste und sich ohne in den Rückspiegel zu gucken in den Graben einparkte. Es ist nichts passiert, der Graben war trocken, der Lenker wurde gerichtet und der Leuchtturm erstürmt. Der Nikolaus sieht alles, auch das an der Kasse wieder geschummelt wurde. Kleines Ablenkungsmanöver und schwupps schon wieder ein Kind durchgeschmuggelt. Bei den Preisen darf man das. Eine Giraffe hat übrigens niemand gesehen.
Auch Tanja und Niklas wagten die Fahrt und hier gab es leichte Verluste. Unverschuldet wurde ein Team-Mitglied brutal von der Fiets geholt und zog sich leichte Schürfwunden zu. Absolut nichts bedrohliches, aber Dr. Hase wurde trotzdem zur Erstversorgung angefordert. Entschädigt wurde beide Gruppen bei dieser Sicht mit einem grandiosen Ausblick vom Leuchtturm. Wer ein Fernglas dabei hatte, konnte sogar die Spitze der Schwanenburg noch so eben erkennen. Radfahren macht hungrig und der Hunger konnte in ‚De Fretpot‘ gestillt werden. Leckere Pommes und fettige Beilagen mundeten sehr. Zusammen fuhren beide Gruppen zurück zum Lager. Entlang am Wattenmeer bei leichtem Rückenwind war die Fahrt recht kurzweilig.
Es gab wieder Tumult, ohne Luschern, diesmal im männlichen Betreuerzimmer. Eine Spinne hatte es sich an der Wand gemütlich gemacht. Marvin war nicht zu bändigen. Ausgeprägte Arachnophobie. Wir knobelten, wer ihm ein paar Ohrfeigen verpasst um ihn wieder zur Gesinnung zu bringen. Jakob meinte es nur gut und wollte ‚Thekla die Spinne‘ entfernen, dabei fiel sie von der Wand – leider in Marvins Koffer. Nach einer gründlichen Zollinspektion konnte sie auch gefunden werden und wurde auf der Wiese aufgesetzt. Jungs, es müssen mehr als 50 Meter sein, sonst finden Spinnen zurück sagt man. Später mehr.
Grobmotorik und Minigolf passt eigentlich gar nicht, so etwa wie Feuer und Wasser. Dennoch wagten wir den Versuch und gingen mit großen und mittleren Jungs zum Minigolfplatz. Und fasst hätten wir es geschafft den kompletten Weg vom Lager zu Klein Vaarwater in einer Polonaise zurückzulegen. Nach dem vierten Mal Gottlieb Wendehals und seiner Polonaise Blankenese verloren wir dann doch die Lust. Seitdem habe ich den ganzen Tag einen Gummihahn der aus einer Aktentasche lugt vor meinem geistigen Auge. Die Meute wurde in drei Gruppen geteilt und um einen Anreiz zu schaffen, mussten die letzten Beiden aus jeder Gruppe am Abend den Spüldienst übernehmen. Die Buren-Open konnten starten. Ein Tipp noch: Der Schläger muss den Ball berühren, sonst bewegt er sich nicht. Und viele Punkte auf dem Zettel ist auch blöd, denn eins ist besser als acht.
Zurück im Lager begrüßte uns eine Stimme: „Herzlich willkommen bei McDonalds, ihre Bestellung bitte“. Es gab Burger und Pommes. Ein Hoch auf die Küche! Lecker und reichlich und abends nochmal für Alle die unterwegs waren (ich habe mir trotzdem noch einen ergaunert).
Und wieder dreht sich alles um das mittlere Zimmer oben rechts. Die Spinne war schon wieder da, gleiche Stelle, gleiche Welle. Sie war so mit KI bestückt, dass die den Weg zurückgefunden hat. Und ich meine gesehen zu haben, dass sie dabei gegrinst hat. Das war dann aber auch das Letzte was man von ihr gesehen hat – Lenjos Schlappen war diesmal schneller. Das zeugt zwar von wenig KI aber wenigstens kann Marvin schlafen.
30° im Schatten, warum nicht zum Sportplatz, ein bisschen kicken. Ich gehe gerne mit, aber nur als Zuschauer. Eine schnelle Runde noch und dann unter den Rasensprenger, der auf dem Nebenplatz lief. Herrlich, obwohl Levin mein Empfinden bestätigte: Es roch stark nach Gülle!
Besuch kommt. Hasi und Joris schauen mal rein. Hasi will Niklas noch ein bisschen einarbeiten, denn die Getränkequalität ließ temperaturmäßig an den letzten beiden Abenden deutlich zu wünschen übrig. Joris möchte morgen gerne mit den Kindern batiken. Ich hoffe, Sie haben alle ein weißes T-Shirt eingepackt. Der Rest der Mannschaft bekommt frei.
„In dem Dorf mit B, schallalalala“! Es roch nach Karneval in der Partyscheune. Die Stimmung war sehr gut, die Kostümvielfalt etwas mau aber trotzdem zwei Stunden Helau. Den Limbo gewann Meliha und die goldene Konfettikanone für die beste Animation ging an Mia. Marvin als Bob der Baumeister, Noah als Rettungsschwimmer, Amelia als Harry Potter, Lothar der Virus, Jakob der Dino oder Emma der Hermann. Sie alle waren preisverdächtig und kamen auf Platz Drei. Platz zwei ging an Lena als Kerstin Ott (die immer lacht) und unangefochten auf Platz Eins Lilli als Bernd das Brot. Unverkennbar an den wedelnden Händen.
Der Abend wurde mit Zimmerbingo (vorletzte Runde) beendet und die Jungs treffen die Mädchen in der Scheune. Keine Angst, wir sitzen bei Lagerfeuer Romantik davor und passen auf.
Einen Letzten hauen wir noch raus, bevor der Unsinn beendet wird. Wir haben uns einen sprechenden Papagei gekauft. Da die schriftliche Anweisung „So wirst du ein Toilettenheld“ nicht umgesetzt wird, soll der Papagei Abhilfe schaffen. Er ist auf Geräusche konditioniert. Geht die Toilettentür auf ruft er: „Achte darauf, dass alles in der Toilette landet! Benutze Toilettenpapier. Achte darauf, dass das Toilettenpapier in die Toilette und nicht daneben fällt!“ Hört er das Geräusch des Reißverschluss dann meldet er: „Vergiss nicht abzuspülen“! Wenn die Spülung betätigt wird krächst er: „Wasch die die Hände gründlich. Benutzte Seife und reibe die Hände gründlich aneinander, so dass kleine Seifenblasen entstehen!“ Hört er den Wasserhahn laufen dann belehrt er: „Trockne deine Hände ab. Es reicht auch wenn du ein Papiertuch benutzt. Es gehört in den Mülleimer!“ Beim Bodenwischen wurde heute leider der Käfig umgestoßen. Papagei entflogen! Ich bin mir sicher, ihr wisst jetzt was kommt: Wir suchen morgen einen Papagei, eine Giraffe, einen Elefanten, einen Affen, einen Flamingo, ein Coco Dil und einen Fisch. Wer entsprechende Tierchen findet darf sie morgen für immer behalten. Das Chamäleon erspare ich euch.
Übrigens …
… Reitertrupp, bitte Milch mitbringen
… Oskar sagt man darf erst gehen, wenn die Cola zu Ende ist
… Fahrrad eingesammelt
… die Burger waren grandios
… Freddy ist das Premium+ Kind
… Coco möchte dass die Sonne heute mal nicht wandert
… Malia möchte auch in den Tagesbericht
… Mia kennt jedes Lied in neandertalisch
… Jens liegt im Pool
… 23 Uhr Besprechung
Montag, 29. Juli 2024 – Tag 10:
Die Flut kommt aber schnell oder Geldsegen in der Scheune
„Das war heute ein richtig schöner Tag“, reflektierten die Kinder bei der abendlichen Abschlussrunde in der Scheune. Und damit war sicherlich nicht nur das traumhafte Wetter zum Wochenbeginn gemeint. Es waren lediglich einige Kondensstreifen der Flugzeuge am Himmel zu sehen, die dahin flogen, wo wir gar nicht hinwollen. Dennoch gab es Probleme über Probleme noch ehe der erste Morgenkaffee den Weg in die Tasse gefunden hatte. Ein Mann rollt ungebremst mit dem Fahrrad auf den Hof. Schon wieder eine Beschwerde wegen zu lauter Musik? Kann eigentlich gar nicht sein, wir waren gestern Abend außer Haus. Entwarnung! Es war der Bauer, respektive Landwirt, bei dem wir die Treckerfahrt gebucht haben. Aufgrund des Mondstandes und des Windes läuft die Flut sehr schnell auf, so dass er darum bat, ob wir etwas eher fahren könnten, da es sonst Probleme geben kann. „Eine halbe Stunde ist kein Problem“, so Birgit. „Ik dacht an twee uur“, erwiderte er. Birgit löste das Problem indem sie einwilligte und schaffte dadurch ein neues Problem: Wir müssen schnell wecken und frühstücken. Gesagt, getan. Unser Weckapparat wurde auf Bluetooth aufgerüstet, doch weder Birgit noch ich konnten koppeln. Niklas hatte auch grade sein Schläfchen aus und kam uns zur Hilfe. Kopfschüttelnd löste er das Problem. Tja, Niklas, wir vom alten Eisen sind sicherlich medientechnisch nicht Up to Date, dafür können wir die immer noch die Ziffern einer Telefonwählscheibe in der richtigen Reihenfolge nennen.
Jetzt aber schnell zum Strand, mit allem was geht. Schlüssel rausgeben, Räder aufschließen und ab dafür. Der Rest wurde im Pendelverkehr von Christa und KLE MC gefahren. Sammelpunkt vor dem Strandhaus. Knatter, knatter, brumm, brumm, der Traktor kommt. Leider ein New Holland und kein John Deere. Und ab ging die Fahrt in Richtung Oerd. Je weiter die Reise ging, umso leerer und einsamer wurde der Strand. Sogar einige Robben konnten gesichtet werden, die sich auf den Sandbänken sonnten. So haben wir gleich auch noch die Kutterfahrt gespart, alles richtig gemacht Birgit. Am Oerd angekommen. Für Neulinge: das östliche Ende der Insel, konnten wir ein bisschen strööpen und Muscheln suchen. Hase überraschte uns mit ihrem Lexikonwissen. Was wir für große Muschel hielten, waren Tintenfischköpfe, sie kannte jeden Hai persönlich und hat schon alle sieben Weltmeere bezwungen. „Guck mal da hinten, eine Kegelrobbe!“ Oh, Entschuldigung, es war Marvin der da einsam wandelte. Er hatte sein Kegelshirt an.
Die Flut begann aufzulaufen und wird mussten leider den Rückweg antreten. Schnell noch ein Gruppenfoto und aufgesessen. An dieser Stelle müssen wir ein für alle Mal mit einem Gerücht aufräumen. Es gibt keine Bohrinsel vor den Toren der Insel. Es ist eine Unterwasserachterbahn! Hauptbestandteil sind die beiden rot-weißen Türme. Der größere ist für die Doppelkapseln, der kleinere für die Einzelkapsel in denen man durch die Unterwasserwelt der Nordsee katapultiert wird. Ca. drei Kilometer weiter, es ist nicht zu übersehen, taucht man wieder auf und wird mit dem Kran hochgezogen. Zwei Pendelboote bringen dich zurück zum Startpunkt. Es ist nicht ganz billig, aber die Parkplätze sind kostenlos. Und jetzt die Schätzfrage: Wie viele Kinder haben uns die Geschichte geglaubt?
Am Ausgangspunkt angekommen, machten wir es uns am Wasser gemütlich. Bestes Strandwetter. Verpflegung all inklusive. Auch an die Schüppchen für die Kinder wurde diesmal gedacht und die waren schon bald im Einsatz. „Können wir das schaffen?“ „Jo, wir schaffen das!“ Die Grabungen unter der Strandbude begannen. Wer keine Schaufel hatte, stürzte sich in die Fluten oder besser gesagt in die Flut, sie kommt ja nur einmal. Und wie der Bauer, respektive Landwirt ankündigte, kam sie in der Tat sehr schnell. Als alle Lippen blau waren wurde es Zeit, sich auf dem Sprungtuch aufzuheizen und Sonnenbrand zu holen. Die Buddler waren weiter in Einsatz. Wer Lust hatte spielte eine Runde Volleyball. Währenddessen stand Jakob sich die Füße an der Bude platt – er musste 14 Pommes Frites vorstrecken. Die Buddler waren weiter im Einsatz. Ein zweites Mal ging es in die Wellen, die Flut war schon beachtlich nahegekommen. Und sie buddelten weiter. Geh doch mal gucken, dachte ich. Es stand dort ein Mann – die Hände über den Kopf geschlagen. Es war der Statiker der Strandbude. Der ganze Schuppen wurde auf 68 Pfeilern errichtet. 23 davon hatten unsere Jungs in feinster Handarbeit freigelegt. Die ganze Butze stand jetzt schief. Somit kann „Het Strandhuis“ ab heute nicht nur mit Strandlage, sondern auch mit Hanglage werben. Der Strandtag endete für die meisten unter der Dusche.
Der Rest richtete die Scheune und den Hof her. Heute Abend gab es die Gelegenheit, die meist schon klammen Portemonnaies wieder aufzufüllen. Casinoabend! Es konnte bei 17 und 4, Black Jack, die Fring Maschine, Glückkreisel, Luigi der Hütchenspieler, Dosenwerfen und 15 oder raus nach Herzenswünschen gezockt werden. Dazu wurde Popcorn und Baguette gereicht. Das Ganze konnte mit leckeren Cocktails runtergespült werden. Was ist denn mit dem Glücksrad? Keiner wollte es übernehmen, wohlwissend, dass Joris in der jüngsten Vergangenheit einen ganzen Tag damit beschäftigt war es mit den Gewinnzahlen zu präparieren. Das Lager nach uns hat die Zahlen immer wieder entfernt. Ich denke mir, einen Versuch ist es wert und bin den Speicher rauf. Und siehe da, die Zahlen wurden diesmal nicht entfernt und plötzlich wollten sie alle das Glücksrad machen. Martina bot zwei Ras Patat und einen Liter Kerremelk und bekam den Zuschlag.
Ein schöner Tag endete mit dem Amelandlied und wer mochte, konnte sich im Saal noch an Nudelresten mit Käsesahnesoße erfreuen. Derzeit ist die Spannung im Betreuerraum etwas angespannt. Gibt es heute die Aussperraktion der Kinder. Spy & Spy haben davon berichtet. Wir harren der Dinge und ich glaube es geht gerade los.
Auch in den Ferien wollen wir die Schule nicht vernachlässigen und beschäftigen uns heute mit dem Thema Komparation und Steigerung. Wir fangen an mit dem Beispiel „lustlos“.
lustlos – lustloser – am lustlosesten – große Mädchen
ein zweites Beispiel zur Verinnerlichung:
langweilig – langweiliger – am langweiligsten – große Mädchen
ein letztes Beispiel, dann haben wir es alle verstanden:
müde – müder – am müdesten – große Mädchen
Der Leuchtturm ist kaputt. Ein Birnchen ist verschröht. Was nun? Die letzte Fähre ist weg. Ein Mitglied des Gemeindesausschusses erinnerte sich an ein Mütterchen, welches einer Kuh eine Lampe zwischen die Hörner gebunden hat und durch die Dünen schickte. Wie gut das an Klein Vaarwater nicht nur Alpakas gehalten werden, sondern neuerdings auch zwei Giraffen, die auf dem Rommelmarkt feilgeboten wurden. Kurzerhand platzierte man eine der beiden am Leuchtturm und versah sie mit einer Laterne zwischen den Ossiconen (das sind die Knochenauswüchse auf dem Kopf, ich habe mich schlau gemacht). Leider hat die Giraffe Angst im Dunkeln und ist in Richtung Wattenmeer davongaloppiert. Wir können morgen also nicht so lange schlafen, denn es gilt eine Giraffe, einen Elefanten, einen Affen, einen Flamingo, ein Coco Dil und den Fisch zu finden. Vielleicht bekommen wir morgen Besuch, der uns bei der Suche behilflich ist.
Übrigens …
… ich möchte auch zum Naturkosmetikmuseum.
… Marvin hat die Frikadelle geküsst.
… Celina hatte Zufallsgeld dabei
… Len sagt Februar ist der 14. Monat
… wenn wir wollen können wir, sagt Hase
… bitte kein Besteck in die Spülmaschine
… Moritz und Severin sind süchtig nach Roulette
… das Doppelte von eins ist zwei
… Lenjo geht all in
… heute Abend drinnen oder draußen?
… Team zwei bitte Foto
Sonntag, 28. Juli 2024 - Tag 9:
König Fußball regiert die Insel oder mehr als 20.000 Schritte für Marvin
Der heutige Sonntagmorgen stand ganz im Zeichen des deutschen Breitensports. Also Fußball und Faulenzen. Es war merklich ruhig beim Frühstück. Die Anspannung stand den Spielern ins Gesicht geschrieben. Vollste Konzentration. Denkt dran Jungs, ein Scheibchen Käse muss reichen. Nur nicht zu viele Ballaststoffe. Und außerdem bleibt dann mehr Salami für uns übrig. Das Spielfeld war gerichtet und die Saftbar stand gefüllt und gekühlt parat. Die ersten Zuschauer hatten es sich auf der Gegengraden schon gemütlich gemacht als der Gegner einlief. Wie viele sind das denn? Der Strom hörte gar nicht auf. Laufen die im Kreis oder warum sind es so viele? Immerhin: Man kannte sich. Hallo Anton, hallo Noah, hallo Bürgermeister. Der Hauer Chef gab sich selbst die Ehre. Auf ein faires Spiel. Das Ergebnis taucht in keiner Statistik auf, also habt nur Spaß. Hatten auch alle. Zwei Spieler fielen dennoch durch besonderen Einsatz auf. Noah auf Hauer Seite, Levin bei Kellen. Ich glaube mittlerweile, dass Levin Ehrgeiz zwischen den Schulterblättern eintätowiert hat. Endergebnis: 4:2 für Kellen. Sechs Tore geteilt durch zwei Mannschaften macht drei pro Team. Also ein klassisches Unentschieden. Darauf haben wir uns am Ende geeinigt.
Auch die großen Jungs kamen erfolgreich zurück. Ihr Spiel fand im ‚Ritskemooi‘ statt. Dank der lautstarken Unterstützung zahlreicher Fans (Paula war nicht dabei) wurde das Spiel mit 4:3 ebenfalls gewonnen. Das Gewinnen kotzt uns an. Allerdings wurde die Partie aus Sicherheitsgründen ohne Schuhe bestritten. Ein neuer Trend-Sport. Und billig dazu. Fußballschuhe können heute mitunter schön teuer sein.
Arjen und Len wollten partout nicht mitspielen, bereuten dies aber bitter. Denn dafür mussten sie den Tagesdienst vertretungsweise übernehmen und ich muss sagen: Die Toiletten waren blitzeblank. Und das Ganze ohne zu murren. Dankeschön.
Wir wollen das Mittagessen mal musikalisch ankündigen: „Baby, Baby, hey, hey, hey, ich sah dich auf dem Balkon liegen … – Es gibt Reis“! Aber nicht für Alle. Die Küche hatte vorher wohl zu viel genascht. Die Entschädigung folgte durch den Currytopf, einfach nur gelungen.
Der Betreuerraum war für die Mittagspause verhältnismäßig dürftig belegt. Warum? Geht doch mal ins Vorhaus, dann wisst ihr warum. Dort herrschte ein emsiges Treiben. Ein Lego-Männchen begrüßte mich mit Vornamen und auf der Couch unterhielt sich Rotkäppchen mit Robin Hood. Hätte ich doch heute Morgen an der Seitenlinie lieber mein Cappy getragen. Jetzt habe ich einen Sonnenstich! Als dann noch ein bauchfreier Roboter und Ronald Mc Donald den Raum betraten fiel das Quartje. Es ist ja heute Betreuersuchspiel in Nes. Immer wieder eine Riesengaudi an der auch wir Jahr für Jahr teilnehmen und die fünfte Jahreszeit einläuten. „Was macht Tumult?“ „Luschern!“ So lautete die Erkennungsparole in diesem Jahr. Aber wer musste denn erkannt werden? Nun gut, da waren ein aufgeblasener Dino, ein Hippie mit Löwe, eine Horror-Pipi, ein Kölscher Jung, Willy Wonka, Robin Hood, das Rotkäppchen, ein Bauarbeiter, der bauchfreie Roboter, ein Legomännchen, ein jamaikanischer Mexikaner, ein Frosch, ein Waschbär und Ronald Mc Donald. In gleicher Reihenfolge waren dies Jakob, Tanja, Martina, Lothar, Maja, Lara, Emma, Marvin, Anja, Freddy, Jörn, Anne, Niklas und Mia. Wir hatten leider keinen roten Luftballon zur Hand, sonst hätten wir Mia auch als Clown Pennywise anpreisen können. Das Pastoralteam hatte viel zu tun alle Teilnehmer mit Getränken zu versorgen. Ich bin mit sicher, sie sind heute so geschafft, dass wir nicht mit Ihrem Erscheinen rechnen müssen.
Eine blaue Schlange vor der Bude? Das sind doch unsere Kinder in ihren T-Shirts! Birgit gab noch ein Softijs aus ehe es zurück zum Lager ging. Und nochmal Retour, aber nicht für alle sondern nur für Marvin, denn: Emily und Paul B. hatten ihre Rücksäcke in Nes vergessen. Bei der Gelegenheit brachte er auch die zahlreichen Kappen mit, die ebenfalls niemand vermisste. Sieh es positiv Marvin, du hattest vor 22 Uhr schon über 20.000 Schritte auf dem Tacho.
Warum sind wir nicht einfach in Nes geblieben? Nach dem Abendbrot ging es wieder vor die Tore der heimlichen Inselhauptstadt. Freddy, Jakob und Jörn hatte zum Chaos-Spiel in ‚De Vlijen‘ geladen. Bitte, bitte kein Chaos-Spiel. Eine Fee kommt aus dem Paasduinenweg und sagt: „Du hast einen Wunsch frei!“ Und meine Antwort wird lauten: „Kein Chaos-Spiel mehr im Ferienlager!“ Spielen bei Dämmerung am Wasser, gute Idee. Der Mückenstift kreist gerade durch den Betreuerraum.
So viel zu den Aktivitäten heute. Das Rätsel haben Noelia und Meliha (wer es glaubt) gelöst. Und auch unsere tierischen Freunde wurde von ich weiß nicht mehr wem gefunden. Hinweisen möchte ich auf das geniale Coco Dil Versteck. Auf dem Jubiläumsballon geklebt – genial! Zimmerbingo wurde auch wieder gespielt. Es geht voran. Die kleinen Mädchen haben einen kleinen Vorsprung rausgearbeitet.
Die Welt ist schlecht geworden. Wilddiebe haben einen Elefanten aus dem Buurgers Zoo entwendet und wollten diesen in einem JUMBO-LKW über die Grenzen schaffen. Dummerweise haben die Diebe in Leeuwarden den Kreisverkehr an falscher Stelle verlassen und landeten prompt in Holwert an der Fähre, wo es kein Zurück mehr gab. So gelang er auf die Insel wo er für Chaos sorgt. Kinder, ihr wisst was das heißt. Wir suchen morgen einen Elefanten, einen Flamingo, einen Affen, ein Coco Dil und einen Fisch.
Übrigens …
… Hannes bleib stehen, sonst rufen wir Paula an
… du musculus maximus
… „Tanja verkleidest du dich?“ „Nein, ihr seid nicht zu laut!“
… Hase gehört der Mozzarella-Mafia an
… haben wir das Spielbrett vergessen (Honks)
… die Teufelskicker haben gespackt
… Anlage kaputt. Niklas ist stets bemüht
Samstag, 27. Juli 2024 – Tag 8:
Huch, ne Schnapszahl zum Geburtstag oder Hilfe, die Mücken kommen
„Heute kann es regnen, stürmen oder schnein‘, denn du strahlst ja selber, wie der Sonnenschein“. Wir brachten uns heute Morgen selber ein Ständchen, gab es doch doppelten Grund zum Feiern. Das Lager Kellen wird in diesem Jahr 55 Jahre alt und das musste gewürdigt werden. Gleichzeitig feierten wir uns alle selber, denn heute war Kindergeburtstag für Alle. Jens fand das eine alberne Idee und wollte nicht mit machen. Wir haben ihn kurzerhand nach Hause geschickt. Nein, er musste leider geplant eher abreisen, die Arbeit ruft. Christel begleitete ihn. Ihr Kurzbesuch endete ebenfalls heute. Sonst war aber niemand mit im Auto.
Wer feiern will und Gäste empfängt, muss es schön sauber haben. Also wurden die Zimmer einer Grundreinigung unterzogen. Erst mal alles raus auf den Flur fegen, dann grob vorsortieren und auf Verdacht wieder auf die Koffer verteilen. Den Restmüll in Tüten packen (viele Tüten) und stehen lassen bis mal ein dummer Betreuer kommt und sie runterträgt. Auf den Jungentoiletten lief es dagegen nicht rund. Gruppe I war zuständig. Ein Eimer Wasser in die Nasszellen kippen und zum Abfluss flitschen – fertig! Ist nicht euer Ernst. Habt ihr die Toiletten nicht eingecremt? Sie haben Sommersprossen! Ein Bob lag auch noch in der Bahn und es roch wie im Duisburger Bahnhof zwischen Gleis 9 und 10. Wollt ihr uns veräppeln? Nach erneuter Arbeitsverweigerung räumten wir dann auf. Oh, da sind ja acht Handys zu viel im Betreuerraum. Die bringen wir erst mal ins Vorhaus, um Platz zu schaffen.
Der Hof wird geschmückt, Ballons an allen Ecken und Enden. Zwei Fünfen, also eine Fünfundfünfzig, thronten über der Scheune. Und dann wurde es süß. Pöfferkes unter der Markise, Waffeln vor der Küche und Crépes aus der Pfanne. Für Jeden war etwas dabei, während im Tagesraum der Werwolf tobte. Die mittleren Jungen waren so erfreut über ihr sauberes Zimmer, dass sie es gar nicht verlassen wollten. Also sperrten wir sie darin ein – zum Escape Room spielen. „Die verlassene Schule“! Es galt binnen einer Stunde zu entkommen. Sieben Gruppenmitglieder - vier davon rätselten und drei lagen auf den Betten und gaben ab und zu ein ‚Schawwa, die Mettwurst‘ von sich, wobei sie fünfmal in die Hände klatschten. Bei zehn Minuten Restzeit waren alle Rätsel geknackt aber das Zimmer wieder verschmutzt.
Am Nachmittag wurden Geburtstagswünsche erfüllt. Alle haben sie sich Fahrräder gewünscht, alle Mädchen haben welche bekommen. Der Rest des Lagers durfte sich über Wanderschuhe freuen. Die Mädels machten sich auf nach Nes – sehen und gesehen werden und die kleinen Mädchen fuhren in die "Springdünen".
„If there’s something strange, in the Neser Wald, who you gonna call – Zecken Busters”! Feinschliff für die morgigen Fußballspiele gegen Bedburg-Hau. Marvin, der mittlerweile auch eingetroffen ist, bat zum Abschlusstraining in den Neser Wald selbstverständlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zecken hin oder her, einige Runden Ballspiele müssen sein. Und mir fiel auf, der Wald und ich haben beide eine Gemeinsamkeit: Wir werden beiden in der Krone lichter! Auf dem Rückweg fielen Lenjo und Iionel zurück. „Wo bleibt ihr denn?“ „Wir haben noch die leckeren Himbeeren gepflückt. Die Pflanzen stechen. Möchtest du auch?“ „Danke nein Lenjo, und außerdem sind es Brombeeren“.
Den Hunger habe ich mir lieber für das Geburtstags Abendessen aufgespart. Es gab Döner. Eine Tradition zum Verjaardaag in deutschen Haushalten. Und dann noch an der frischen Luft serviert. Die „vier Botans“ aus der Küche haben ganze Arbeit geleistet.
Geburtstagsspiele auf der Wiese. Gruppenweise gegeneinander, also Männlein gegen Weiblein konnten man sich im Topfschlafen, Schokoladenwettessen, Flaschendrehen, Ballontennis, Wattebäuschchen blasen und der Reise nach Jerusalem messen. Und an dieser Stelle des Berichts wird meine Frau wieder stinkig sein, wenn ich mich frage: Was bekommen die Quaker vor ihren Auftritten gespritzt, damit sie Stimmung vermitteln? Nur noch ein freier Platz bei der Reise nach Jerusalem. Huch, ich stehe genau davor. Leon steht auf der anderen Seite. Ich warte besser bis er kommt. Quak, quak und raus! Wenigsten waren die Kleinsten mit Begeisterung dabei und an dieser Stelle möchte ich noch mal die gestrige Idee ins Rennen schmeißen: Das Ehemaligen-Lager! Liebe Kellner im Alter von 35 bis 50 Jahren. Was habt ihr im nächsten Jahr vom 9. bis zum 23. Juli vor? Kommt und seid dabei. Träumen von früher, Erlebtes zum X-ten Male erzählen, Spaß haben und das Ganze ohne Telefon. Einzige Ausnahme werden Marvin und Nicklas bilden, denn Anja und Birgit brauchen was zum stürzen, also draufstürzen!
Jetzt sitzen wir hier im Betreuerraum im völligen Dunkeln. Die offizielle Version lautet Mücken! Die sind auch tatsächlich da. Sie schlüpfen wie die Lemminge aus der Wiese, wo gestern Abend der See gestanden hat. Aber hinter vorgehaltener Hand heißt es, man will nicht vom Pastoralteam gesehen werden. Oder das Besuch von zwei Straßen weiterkommt. So lange die Mädchen noch in der Scheune sitzen, sind wir nicht sicher.
Vor lauter feiern haben wir heute das Zimmerbingo vergessen. Dafür gibt es morgen die doppelten Zahlen. Also wenn eine fünf gezogen wird, ist es eine zehn. Immerhin haben wir heute an die Rätsel gedacht. Maja, Emma und Lara haben richtig gelöst. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Abgeschrieben Fragezeichen. Auch Noelia hat wieder richtig geknobelt.
Abschließend eine „wahre Tatsache“. Der Klimawandel macht auch vor der Flora und Fauna auf Ameland nicht halt. So ging bei der Kutterfahrt jüngst ein Flamingo ins Beifang Netz, der versehentlich wieder zurückgespült wurde. Unser Herr Tierlieb aus Kleve, Martin Polotzek hat eine Belohnung von 2000 Euro ausgelobt, wer diesen einzigartigen Salzwasserflamingo fängt. Das Geld würde uns sehr gut stehen. Davon könnten wir jemanden auf geringer Basis beschäftigen, der einmal stündlich durch die Toiletten der Jungen wischt. Daher lautet die Aufgabe morgen: Finde den Flamingo, den Affen, das Coco Dil und den Fisch!
Übrigens …
… haben wir keinen Splitterbeauftragten
… ich bin gar kein Fan davon
… das ist kein Roller
… Jan hat nur noch lange Kleidung. Rest ist weg oder dreckig
… Hasen greifen einen an sagt Henry
… Lara ist eine Markierung
… Hörspiel ???, KIDS 93, bitte
… Hase war im ersten Leben Pflasterer
...du bist so heiß
Freitag, 26. Juli 2024 – Tag 7:
Rutsch mir doch das Wasser runter oder Schuhe, wohin das Auge reicht
Die erste frühe Begegnung hatte ich heute Morgen auf dem Flur mit Henry, Kilian und Lennox. „Lothar, die haben uns heute Nacht angemalt“! Ich sag: „Ja, ich weiß sogar wer das war!“ „Wer denn?“ „Das waren die kleinen Jungs“. „Aber wir sind doch die kleinen Jungs!“ „Richtig, das sind alles Selbstporträts!“ Damit hätten wir die Rubrik flache Tageswitze für heute auch schon abgearbeitet.
Weiter ging der Weg die Treppe runter, Augen links und ein fröhliches ‚Guten Morgen‘ in Richtung Küche. Dann der Schock. Habe ich heute im falschen Lager genächtigt? Was ist im Betreuerraum passiert? So stelle ich mir das Innere des letzten verbliebenen Union-Gebäudes an der Riswicker Straße vor. Chaos pur und dann ran an die Ursachenforschung. Ein Blick auf das Handy brachte Klarheit. Das Pastoralteam ist wohl noch zu später Stunde vorbeigekommen. Sie hatten das Rätsel gelöst und wollten ihren Gewinn abholen. Es wurde wohl länger. „Wer zu spät kommt ist entschuldigt“, so die Ansage zum Frühstück. So konnten diejenigen auch nicht die Post sehen, die der Bote schon gebracht hatte. Es war allerdings ein großes Postauto, mit einem gelben Hirsch vorne drauf. Jetzt muss man aber darauf kommen, oder? Die Wasserrutsche ist da, nach einem Jahr Unterbrechung. Flugs waren alle Schläuche und Kabel verlegt. Das Wasser lief, die Ventilatoren bliesen, die Burg stand und – fiel wieder zusammen wie die Kartenhäuser gestern bei ‚Wetten daß …?‘. Stromausfall! Wie gut, dass Jens noch da ist. Jens geht, die Burg steht. Ab morgen tritt sein Stellvertreter Niklas auf den Plan. Was sollen diese jungen Schultern denn noch alles tragen?
Alle Spiele raus auf die Wiese und auch der Klassiker zog wieder in den Bann: Bastbändchen herstellen. Wie immer sehr beliebt, aber von zwanzig Kindern können es nur zwei, von den Zweien schafft es nur Eines das Bändchen fertig zu stellen, kann es aber nicht zunähen. Abhilfe kann da nur eine Strickliesl leisten. Im letzten Jahr erprobt wurde vier Mal die Liesl ins Rennen geschickt. Eine passende Challenge werden wir uns noch überlegen, wenngleich der Längenrekord aus dem letzten Jahr wohl kaum überboten werden kann.
Die Glocke rief zum Mittagessen, also sie rief nicht im wörtlichen Sinne, sondern sie wurde gebimmelt. Kartoffelbrei (ich weiß nicht, wie man Püree schreibt), Fischstäbchen und zum Leidwesen des Spüldienstes gab es Spinat dazu. Auf jeden Fall sehr lecker und der Fisch hat gereicht. Zur Not hätten wir in der Bastelkiste aber auch noch Heringe gehabt.
Der Bauchladen war heute ein Verlustgeschäft, denn Jakob, Jörn und Freddy standen hinter der Theke. Keine Verkaufstalente. Es kann natürlich auch daran gelegen haben, dass es alle auf die Wasserrutsche zog. Wirklich Alle, außer die, die nicht wollten. Pausenlos ging es rauf und runter und ich glaube gesehen zu haben, das Colin und Oskar schon Schwimmhäute gewachsen sind. Sie waren gar nicht aus dem Wasser zu bekommen. Selbst Martina und Anja trauten sich und getreu dem Motto ‚Tauch unter, Wasser beißt nicht‘ folgten auch alle anderen. Mit Ausnahme der Aufsicht natürlich, wurde so manch spektakulärer Sprung gezeigt. Das ganze zu Bild gebracht aus der Sicht einer Drohne. Bernhard hat Werbeaufnahmen erstellt. Die Uhr lief rückwärts und Punkt 18 Uhr wurde der Schalter umgelegt – kein Wasser, kein Strom – Wasserrutsche abgehakt. Was bleibt ist ein See auf der Wiese. Peppa Wutz hätte seine Freude über so viele Matschepampe.
Zwei Action Bounds standen nach dem Abendbrot noch auf dem Programm. Die drei ???-Bound auf den Straßen Burens & Nes und die Betreueressen-Bound in der Scheune. Dieses liebgewonnene Ritual als Dank für die geleistete Arbeit darf dann doch nicht angetastet werden. Leckeres Steak vom Grill und reichlich Beilagen wurden gereicht. Dazu gab es Gebissreiniger aus Münster zu trinken. Das Ganze wurde überschattet, da wir aus sicherer Quelle wussten, dass heute die Betreuer ausgesperrt werden sollten. Eine weitere Tradition hier in Kellen. Aber warum nicht eine weitere Tradition brechen und den Spieß umdrehen? „Können wir das schaffen? Jo, wir schaffen das“. Also rein ins Lager, Fenster und Türen geschlossen. Alle Schuhe aneinanderknoten und die Aldiletten wurden an einer Schnur zu einer Kette aufgereiht. Diese war am Ende länger als die Menschenkette zum Protest gegen den Bau des Schnellen Brüters. Sie reichte einmal die Treppe runter, durch den Saal und auf der anderen Seite die Treppe wieder hoch. Die Kinder waren not amused. Regt euch nicht auf. In einer Woche beim Packen wisst ihr auch nicht mehr, was von wem ist. Tipp: Beschriften!
Anja und Martina haben ihr Fenster offenstehen lassen. Ein Affe, der aus dem Kletterpark in Nes entflohen ist konnte so in das Vorhaus eindringen und hat den Schlüssel zu Birgits Safe stibitzt. Wir brauchen den Schlüssel, sonst haben wir kein Geld und können keine Ras Patat kaufen. Die neue Aufgabe lautet also morgen: Findet den Affen, findet das Krokodil und den Fisch! Ich weiß, die Geschichte klingt ein bisschen surreal, aber ich bekomme freie Kost und Logis, wenn ich so einen Stuss schreibe. Aber für die Kinder is‘ dat herrlich. Hauptsache sie haben Spaß bei der Suche!
In diesem Sinne oder wie Arjen sagen würde: Schawwa, die Mettwurst!
Übrigens …
… ist Hanna ganz schön schnell
… ich habe nicht so schnelle Organe
… die Festplatte ist weg
… Hase, wie wird das Wetter? Es gibt Backfisch!
… Maja möchte eine Anti-Mobbing-Klingel
… Anja kann man zum Reden und zur Unterhaltung buchen
… Freundschaft Plus gleich Schwangerschafts Minus
… Martina ist eine Delphin-Jungfrau
… Birgit und Anja sagen, sie müssen sich auf Marvin und Niklas stürzen
… Anne hat zwei Väter
… falls ihr mich sucht bin ich auf dem Malediven
… wenn man den Teller leer ist wird man berühmt!
Donnerstag, 25. Juli 2024 – Tag 6:
Rührei mit Speck oder die zehn wurde endlich gezogen
Wenn schon die Traditionen Bolognese als erste Speise und Bosseln als erstes Spiel gekippt wurden, ist es schön, dass zumindest die After-Nachtwanderung-Tradition beibehalten wird. Soll heißen, gestern war Nachtwanderung, heute ist Gammel Morgen. Lange schlafen, entweder bis dein Körper wieder aufgetankt ist oder bis deine Blase dir signalisiert: „Ich muss mal raus“! Um 10.30 Uhr sollte man auch die Pritsche verlassen haben, denn dann gab es Frühstück mal anders. An der frischen Luft und mit Würstchen, Bacon und einem Rest Rührei, welches noch nicht auf dem LKW gegart war.
Im Vogelhändler heißt es: „Da kommt die Christel von der Post!“ Und schon schoss KLE-MC mit unserem Gast auf den Hof. Nicht von der Post aber mit der Post hatte Christel Winkels Grüße aus der Heimat dabei. Sie wird uns bis Samstag die Ehre erweisen und durfte gleich ran und die frischen Einkäufe in die Küche schleppen.
Die Jungs glauben immer noch an einen Erfolg am Sonntag und setzten den Trainingsbetrieb fort. Jörn und Jakob, die auf der Härteskala nur knapp unter Felix Magath einzustufen sind, schliffen die Jungs gut zwei Stunden auf dem Amelander Kunstrasen. Die Spieler waren anschließend so platt, dass sie den Weg zum Jumbo nicht mehr schafften und stattdessen im ortsansässigen SPAR auf Klein Vaarwater die Lücken im Zimmerkühlschrank auffüllten.
Gleich drei Gruppen schlugen heute den Weg in Richtung Oerd ein. Zwei mit dem Fahrrad und die kleinen Jungs wurden mit dem Auto chauffiert. Emily kam in den Genuss von Beidem. Sie fuhr mit dem Fahrrad und wurde gefahren – Bakfiets! Anstrengung pur! Ein Antrag auf eine E-Bakfiets der Betreuerin wurde abgeschmettert. Drei Gruppen und nur zwei Schwungtücher. Das klingt nach Eskalation und genauso war es auch. Die großen Mädchen haben das große Tuch der Mittleren geklaut. Nach einem kurzen, aber heftigen Gefecht saßen am Ende aber alle in trauter Eintracht Braunschweig (heute ist Helge Schneider Tag) zusammen und übten sich im Puppentanz.
Fünf rote Kapuzen steigen aus einem Bulli. Was kann das sein? Ich wäre nie darauf gekommen, wenn auf dem Bus nicht „Pastoralteam Münster“ gestanden hätten. Wir feiern Gottesdienst zusammen mit Lasse, Karsten, Lukas, Maxi und Wumpe. Bei dem unbeständigen Wetter heute wurde vorsichtshalber mal die Scheune hergerichtet, was insbesondere Lasse und Wumpe hoch erfreute, konnten sie doch endlich mal auf einer Bühne spielen. Das Motto: Zeit, das sich was dreht. Ein großes Segelschiff in der Mitte des Ganges, welches von Kindern, Lagerleitung und Betreuern, aber auch von der Küche stabil gehalten wird war Botschaft im Gottesdienst. Wenn ich hier gerade im Betreuerraum mal so in die Runde schaue, glaube ich eher an die Titanic. Der Erlös aus dem Klingelbeutel geht heute übrigens an Karsten Weidisch – für einen Frisörbesuch!
Parallel dazu war der Grill schon unter Dampf gesetzt und pünktlich zum Abendessen setzte ein kurzer Regenschauer ein und wir entschlossenen uns drinnen zu servieren. Das Pastoralteam wurde selbstverständlich eingeladen und ließ es sich schmecken. Anstelle von Nachtisch nahm Wumpe noch zwei Rätsel mit.
Jetzt erst mal: Überbrückungsmusik, Überbrückungsmusik, kurze Pause, Umziehpause, Überbrückungsmusik.
„Wetten, dass …?“ dies jetzt der letzte Programmpunkt für heute ist? Maja, Lara und Emma führen die ZDF-Tradition weiter und luden zum Wettspaß in die Scheune ein. Drei kleine Kartenhäuschen in fünf Minuten bauen – Wette verloren. Wundert mich im Grunde nicht, denn im Bauen sind wir Klever keine Asse, wie uns ein Blick auf das neue KAG oder den OGS-Bereich in Kellen zeigt. Beim anschließenden LOL durften die Teilnehmer nicht lachen, dafür aber die Zuschauer über die flachsten Witze der Saison. Frage: „Wie ruft man einen Hund ohne Beine?“ Antwort: „Gar nicht, er kommt ja doch nicht!“
Achtung! Ein Krokodil ist aus der Zoohandlung Nes entwichen und in Buren gesichtet worden. Suchen und finden bevor es unseren Fisch frisst. Beide konnten auf einem Fensterrahmen und hinter einem blauen Fähnchen gefunden werden.
Der Lärm nach dem Zähne putzen war übrigens bewusst herbeigeführt. Zimmerbingo – Runde Drei! Welche Zahlen werden bei den Kleinen benötigt um weiterzukommen? Ein Blick und zufällig wurden sie gezogen, Kinder gejubelt, Kinder erfreut, Kinder glücklich, Kinder freuen sich auf nächstes Mal.
Zum Schluss noch mal: Naar links, naar rechts, naar de keuken – es gibt noch ein Schnüppken!
Übrigens …
… kurze Pause, Umziehpause
… Coco hat die Kokosnuss geklaut
… Jakob ist von 77
… gucken kann man auch mit k am Anfang schreiben
… sie darf immer meine Reste essen
… haben wir im Betreuerraum das beste WLAN – acht Balken
Mittwoch, 24. Juli 2024 – Tag 5:
Ein Röckchen für Alle oder Blutmond in der Nacht
Die Nacht war mal wieder sehr kurz. Nicht weil wir so spät zu Bett gegangen sind, sondern weil unsere Zimmernachbarn schon wieder in Erzähllaune waren, als der große und der kleine Zeiger beide in Senkrecht Stellung standen, also um 6 Uhr in der Früh. Lennox berichtete, dass Einbrecher hier keine Chance hätten, da 36 Kinder immer auf der Hut sind. Dennoch verschwanden auch heute wieder zahlreiche Sachen. Portemonnaie, Schuhe und Hosen, alles tauchte wieder auf. Auch Colins Slush Eis war verschwunden, je nachdem wie man es sieht. Es stand einfach nur mehr als vier Stunden in der prallen Sonne und sein Aggregatzustand hatte sich von fest in flüssig verwandelt und begann zu verdunsten. Ebenfalls verschwunden und gefunden war der Fisch. Celina hat ihn am Sandkasten entdeckt und zurück ins Aquarium gebracht.
Das Frühstück begann mit etwas Verspätung. Es dauerte halt etwas, bis alle der mittleren Jungen mittels einer Leiter durch das Fenster nach unten geklettert waren. Die Türe war vor lauter Müll nicht mehr zu öffnen. Beim Frühstück ein kurzer Schreckmoment: Schon wieder kleine, nicht gewollte Tierchen. Bei genauerem Hinsehen war es dann doch nur Streusel, der verschüttet wurde. Der Erste in diesem Jahr – Respekt.
Mit Jan und alle Mann ging es dann ab in „De Vlijen“. Nein, Quatsch, das ist ja der Bruder. Es muss jetzt heißen mit Jörn und alle Mann ging es dann ab in „De Vlijen“. Eine Wasserolympiade, die seit mehr als drei Jahren ihr Dasein auf dem Dachboden fristet konnte jetzt endlich mal gespielt werden. Ursprünglich vorgesehen für den Strand wurde sie aber am Wasserspielplatz abgehalten, denn Murmeln rollen nicht so gut am Sandstrand. Die Gruppen wurden wieder frei gemischt. Von den festen Spielegruppen haben wir uns distanziert und bilden jetzt immer neue Teams, was bei den Kindern gut ankommt. So gewinnen nicht immer die Gleichen und die Motivation wird hochgehalten. Jeder war begeistert dabei und schlüpfte freiwillig in Majas Röckchen und scheute sich auch nicht die Perücke auf zu setzen, in der schon so viele Mäuse auf dem Dachboden – ihr wisst schon was ich meine. Im Anschluss konnte sich wer wollte noch auf der Seilbahn austoben und in die Fluten springen, ehe es im Gleichmarsch zurück ging, denn wir hatten eine Aufgabe: Teste die neue Kreation der Küche! Chinanudeln!! Lecker, leicht und bekömmlich. Es sind keine Reste übriggeblieben – Test also bestanden.
Eine Pause gab es nicht für Alle, denn die Jungs waren schon wieder auf dem Weg zum Sportplatz ins Trainingslager. Am Sonntag soll ein Fußballspiel gegen unsere Freunde aus Bedburg-Hau stattfinden. Der Kampf um einen Platz in der Erstformation hat begonnen. Da die Hauer Stärken bekannt sind hat Birgit ausgehandelt, dass Kellen fünf Tore Vorsprung zu Spielbeginn erhält. Wir werden sehen.
Übrigens haben Jakob, Freddy und Jörn das Spiel „Finde den Fisch“ noch etwas modifiziert in „Fange den Fisch“. Sie haben eine kleine Auszeit genommen und sich am Forellenangeln versucht – mit Erfolg. Bald wird neben Käse- und Chipsplatten auch noch eine Fischplatte serviert.
Malleparty 2.0 steht auf dem Plan. Also die 2 steht für zwei Minuten. Dies ist die Regelzeit, nach der die Kinder die Scheune nach einem Lied wieder verlassen. Nicht so dieses Mal. Und da kommt sie auch schon, der Garant für gute Laune und die perfekte Stimmung. Mia war nur kurz im Juttersmuseum und hat sich mittels einer alten Bordkanone in ihr Kostüm schießen lassen. Und es war wirklich eine Party von der ersten bis zur letzten Minute. Das konnte auch ein Passant nicht verhindern, der darauf aufmerksam machte, dass es unter der Woche verboten ist, laute elektronische Musik zu spielen und mit der Polizei drohte. Wohlgemerkt in freundlichem Ton, nur diese wohl neue Regel war auch auf der Lagerleitungskonferenz nicht bekannt gemacht worden. Wir lösten das Problem auf unsere Art und Weise. Die Musik wurde leiser gedreht und so laut gesungen, dass man sie nicht mehr hören konnte. Keine Musik – keine Polizei.
Die Arbeit des Sandmännchens wurde jäh gestört. Eine Kelle auf einen Deckel geschlagen erzeugt unheimlich Krach und war der Aufruf zur Nachtwanderung. Wieder raus aus dem Federn und rein, in die jahrgangweise gemischten Gruppen. Der Blutmond wies den Weg hinein in den Burener Wald, wo die Erschreckungsposten und Spielestationen warteten. Unterwartete Hilfe bot eine Katze, die um die Posten schlich und eine frisch gefangene Maus anschleppte und ihren Gruselbeitrag lieferte, indem die Maus frisch und live seziert wurde. Ein Süppchen bei der Rückkehr (etwas Warmes braucht der Mensch) und der Buchdeckel schloss sich über das Kapitel Tag Nr. 5.
Übrigens …
… heute kein Übrigens – oder doch!
Übrigens ich bin der grüne von Angry Birds.
Übrigens Oskar ist kein A.
Übrigens wie heißen die Tiere, die die Kinder bringen?
Übrigens ich identifiziere mich als Jetpack.
Übrigens Ameland ist 30.000km lang.
23. Juli 2024 – Tag 4:
„De Brandaris“ steht noch oder Flieg, Finja, fliiiieg
Heute Morgen wurden wir endlich mal wieder mit Himbeereis zum Frühstück geweckt. Nicht mit der Kaltspeise, sondern dem Song der Brüder Hoffmann. Die Jacob-Sisters wären mir lieber gewesen. Ich meine eine schöne Tasse Jacobs Kaffee, um den Kalauer zu Ende zu bringen. Den konnte man dafür vor dem Lager im Stuhlkreis zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen genießen.
Dabei habe ich heute so tief und fest geschlafen, dass ich nicht einmal den Tornado mitbekommen habe, der heute Nacht im Zimmer der mittleren Jungs gewütet haben muss. Es sieht aus wie die Kammer des Schreckens. Wenn man heute dort jemanden einsperren würde, könnte dieser locker drei Wochen überleben, weil der Boden geradezu mit Essbarem übersät ist. Oder wie Farin Urlaub es sagen würde: „Männer sind Schweine“. In dem Raum besteht morgen dringender Handlungsbedarf. Fräulein Reinlich wurde bereits angefordert.
Am 3. August kommen wir nach Haus, am 5. August haben Len und Levin einen Ohrenarzttermin. Beide haben einen so schönen Kurzhaarschnitt, die Ohren liegen frei und dennoch können sie nicht hören. Die Regel war: Der Fisch wird nach dem Frühstück gesucht, damit die Kleinen auch an der Suche teilhaben können. Hier rein, da raus und Fisch gefunden. Also noch mal verstecken und zwar an gleicher Stelle und – er wurde nicht gefunden. Er hatte sich zwischen den schmutzigen Stinkesocken auf der Leine versteckt.
Ein Gros der Jungs machte sich auf dem Weg zum Leuchtturm, selbstverständlich durch die Dünen. Ich habe zwar manchmal eine undeutliche Aussprache, aber ich bin mir sicher ich habe gesagt „wir machen eine Rad-Tour“ und nicht „wir machen eine „Ras-Tour“. Jungs, der Abraham stand schon vor meiner Haustür, ich bin nicht mehr so fit. So war der Sichtkontakt auch schon bald abgebrochen. Aber ich wusste: Die werden irgendwo warten, denn: ich hatte die Trinkpäckchen! Ein bisschen Bauernschläue tut schon gut! Und genauso war es auch. Danach haben wir uns erst wieder am Leuchtturm gesehen. Jens und Jungs waren schon da und wer wollte stieg auf den Turm um die grandiose Aussicht zu genießen. Der Rest spielte fangen, da wir den Entenkooi nicht gefunden hatten. In großem Bogen am Ende der Insel ging die Reise weiter Richtung Hollum, vorbei am Niklas Ahnengalerie (hat Jörn gesagt). In ‚De Fretpot‘ gab es ein Wiedersehen mit den anderen und zusammen wurden einige holländischen Köstlichkeiten genossen. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang, getarnt als Bummel ging es zurück. Als wir am Watt in Hollum losfuhren, legte die Fähre gerade am Anleger an und als wir in Nes waren, waren noch nicht alle Autos von der Fähre runter – so halsbrecherisch schnell war die Fahrt.
Die anderen Gruppen ließen es ruhiger angehen. Lara schloss sich mit den kleinen Mädels heute den mittleren Mädchen an und nach einigen Partien Völkerball und Werwolf ging es leichten Fußes nach Nes. Bummeln und einem Gratiskonzert lauschen. Eis durfte auch nicht fehlen. Anja zog es selbstverständlich in die Kaffeerösterei, wo sie den fünften Anlauf starten die Stempelkarte voll zu bekommen.
Mia und Martina haben mit ihrer Gruppe den MG Harmony gegründet, den Mädchengesangverein, der Name basiert auf dem harmonischen Untereinander, der stets in der Gruppe herrscht. So wurden ihnen bekannte Kellener Lieder wie „die blauen Schlümpfe“ beigebracht, die sie anschließend vom Denkmal des Kardinal De Jong bis nach Buren grölten.
Tanja, Niklas und Freddy zog es zum Wasserspielplatz. Spielen in der Burg und auf dem Floß und da die Sonne auch noch lachte trauten sich Lennox, Anton, Henry und Collin sogar mit der Seilbahn übers De Vlijen zu fahren. Ein Schuss ins Wasser, denn alle fielen sie hinein. Apropos Tanja. In der heutigen RP-Ausgabe wurden Vorschläge für die Verleihung des Bundesverdienstkreises am Bande vorgestellt. Tanja ist unter den Nominierten für besondere Verdienste!!!!
Fußball und Völkerball sind out. Sumo-Ringen auf der Wiese ist der neue Hit. Leon musste sich dabei Lenjo geschlagen geben und die Wetteinsätze der Betreuer waren futsch. Derweil übten die Tänzerinnen fleißig für die neue Session. Hebefiguren wurden trainiert. Finja wurde dabei so hoch über den First geschmissen, dass sich uns anschließend sagen konnte ob an der See Ebbe oder Flut ist. Alles unfallfrei.
Jens hat einen neuen Partner (bitte nicht falsch verstehen). Niklas unterstützt ihn ab sofort am Grill und hatte diesen schon perfekt vorbereitet. Am frühen Abend gesellten sich Rauchwölkchen zu den wenigen Schleierwolken, der erste Grillabend. Carla und Bernhard kamen zum Besuch und wurden ebenfalls eingeladen und blieben anschließend noch zum gemütlichen Plausch.
Sie plauschten immer noch, als die Kinder zum finalen Tagespunkt zusammengetrommelt wurden. Jörn, Freddy und Jakob hatten eine Fotoralley auf die Beine gestellt, die federführend vom Letztgenannten in die Tat bzw. auf Handy umgesetzt wurde. Es sind schöne Bilder entstanden, obwohl Leons Akku leer war. Die Sieger werden morgen gekürt.
Von Pleiten, Pech und Pannen: Während der Abwesenheit der Kinder wurde der Fisch für morgen versteckt, im Kicker, wo der Ball nach einem erzielten Treffer reinfällt. Konnte ja nicht wissen, dass die zuerst zurückgekehrte Gruppe noch kickern wird und ausgerechnet Meliha den Fisch findet. Also Preis raushauen und neues Versteck suchen.
Zimmerbingo gab es auch noch. Die kleinen Mädchen haben sich mit der 8 auf den Weg gemacht. Die großen und Jungs und Mädchen durften sich auf Martinas Vorschlag noch zusammen eine Stunde in der Scheune aufhalten und haben sich bis 23.00 Uhr schweigend gegenübergesessen.
Morgen üben wir uns als Olympioniken, deshalb ist für heute Schluss.
Übrigens …
… morgen zwischen 15° und 19° heißt also 20°
… Jörn kann seine Fußnägel nicht schneiden
… wir sind bereit – Teeeeamarbeit
… Noelia hat das Tagesrätsel richtig gelöst
… Fred ist ein Alpha-Tier
… möchte noch jemand Nudelsalat?
… er verblutet auf der Wiese
… Schuhe sind auch Toiletten
… Jakob ist Lesekönig
… es muss klatschen
22. Juli 2024 – Tag 3:
Eine Bagfiets für Oskar oder Finde den Fisch
Wir sitzen alle zusammen im Betreuerraum. Da geht plötzlich die Türe zur Küche auf und Hasi serviert uns eine Käseplatte. Es duftet verführerisch nach der Kaasboerderij. Dann werde ich wach. Es war nur ein Traum. Aber ein schöner! Schade. Aber das Aufstehen hat sich heute gelohnt. Der Himmel zeigte sich zu Tagesbeginn wie Harald Juhnke zu seinen Spitzenzeiten – herrlich blau. Es roch förmlich nach Sand, Strand, Wellen und Meer. Aber erst einmal Frühstück und ein Nachtrag zu gestern. Wer bin ich? Ich meine, ich weiß wer ich bin, steht ja in der Geburtsurkunde. Ich meine das Spiel „Wer bin ich“. Den Meisten sicherlich bekannt als willkommene Zeitüberbrückung am Jahresendtag zwischen dem Raclette und der Begrüßung des Neuen Jahres. Ein Zettel auf der Stirn und dann raten. Tanja hat dieses für das ganze Lager auf die Wiese projeziert und während Jens auf Nachschicht weilte einen Charakter für jedes Kind geschaffen. Verziert mit einigen Hinweisen und einem nicht selbst einsehbaren Schildchen auf dem Rücken musste durch geschicktes Fragen die eigene Identität herausgefunden werden. Von Cinderella über Hulk bis zum gestiefelten Kater war alles dabei.
Der Fisch ist weg! Finde den Fisch! Ein Spielchen, welches auf der Idiotenskala eigentlich weit oben einzustufen wäre, fand vor allem bei den Kleinen unerwartet großen Anklang. Ein Bild eines bunten, einlaminimierten Fisches hatte sich auf dem Gelände versteckt und wollte gefunden werden. Wurde er auch! Andrea war die glückliche Finderin und durfte sich als Belohnung über eine kleine Dose Pringles freuen. Das Fischlein hatte sich unter der Sitzbank der Schaukel versteckt. Mal sehen wo er morgen steckt. Ich weiß es schon.
Die Tour de France endete gestern Mittag final in Paris. Für uns hat sie heute begonnen. Wir konnten die Räder bei Metz abholen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass uns die Lageleitung die gewünschten Bobbycars mit Batterieantrieb nicht bewilligt hat. „Die Kleinen bitte zuerst nach vorne“, ließ Birgit verlauten und schwupps stand Niklas neben ihr. Er hatte die Aufforderung wohl auf sich personifiziert. Wer die Berichte der letzten Jahre gelesen hat, dem muss ich wohl nicht weiter erklären, wohin die erste Fahrt der meisten Kinder ging. Richtig, der JUMBO war es. Dort angekommen glaubte ich in der falschen Jahreszeit zu sein. Es sah so aus, als ob der Feuerwerksverkauf für Silvester schon begonnen hat. Lange Schlangen und Security vor dem Eingang. Es kamen nur so viele rein, wie auch rauskamen. Jakob gönnte sich eine ganze Tüte mit Gebäckleckereien. Er musste so lange auf den Rest der Truppe warten, dass die gerade käuflich erworbenen Spezialitäten schon verputzt waren, als wir komplett waren.
Aber es gab ja noch ein Mittagessen. Nudeln mit einer Linsenbolognaise, fleischlos, da wir ja alle wissen dass Freddy keine Bolognaise mag. Diese neue Kreation mochte er aber auch nicht. Er bekam dafür ein Bütterken. Anschließend Spüldienst, der wiederum dafür verantwortlich ist, dass wir unser Handyverbot gekippt haben. Der Reihe nach. Wir hatten im Vorfeld der Maßnahme beschlossen, in diesem Jahr auf den Gebrauch von Handys zu verzichten. Das sollte sowohl für die Kinder als auch die Betreuer gelten. Jetzt ist es aber so, dass Carla und Bernhard mit dem Hämmerchen ihr Sparschwein gekloppt haben und von dem Erlös die alte Industriespülmaschine durch eine Neue ersetzt haben. Und ob man es glauben mag oder nicht, diese gehört der Marke „HANDI“ an. Mit iiiii am Ende. Wenn wir jetzt das Handy(i)-Verbot durchziehen, würde das bedeuten, dass wir auch die Spülmaschine nicht mehr benutzen dürfen und mit der Hand spülen müssten. Das wäre bei 67 Lagerteilnehmern doch ein bisschen zu viel des Guten. Und außerdem: Heißes Spüliwasser ist nicht gut für den Nagellack. Hat das jetzt ein Jeder verstanden?
In der Mittagspause öffnete erneut der Bauchladen und das frisch erworbene Taschengeld konnte kontrolliert verjubelt werden. Wurde es auch.
Vor dem Lager gefüllte Rücksäcke mit Handtuch, Sonnencreme, Getränken und Cappies. Die Zeichen standen auf Strand. Und ab ging es in die Fluten. Anjas Schelte über vergessene und verlorene Kopfbedeckungen hatten zur Folge, dass einige Kinder mit Schamesröte im Gesicht über den Strandweg liefen – mussten sie doch zur Strafe „Gebrüder Siebers-Kappen“ tragen. Hauptsache die Frisur saß noch. Trotz Ebbe war noch Wasser da und dann ging es ab über die Sandbank in die Wellen. 18° Wassertemperatur laut Infotafel, mein Tüttefell zeigte höchsten 15° an. Egal, die Kinder hatten riesigen Spaß und mussten förmlich aus dem Wasser getrieben werden. Wer sich nicht auf dem Schwungtuch lümmelte, übte sich am Volleyballnetz bis zum Rückmarsch geblasen wurde, da „de Bewolking“ zunahm. Ein bisschen Nieselregen, das war alles.
So konnte das anschließende Endspiel der Barfußweltmeisterschaft auf der Wiese wie geplant stattfinden, bis, ja bis Jakob den Ball unauffindbar auf dem Nachbarsgrundstück versenkte. Wir sind angewiesen keine Bälle dort zu suchen, weil auf dem Terrein ein großer Hund haust. Die Bälle werden einmal am Tag zurückgeworfen.
Beim Spieleabend in der Scheune haben Tanja und Freddy die Montagsmaler aufleben lassen. Mittels iPad und Beamer wurde gemalt und geraten. Die jüngeren Jahrgänge hatten wahrlich Spaß und überschlugen sich förmlich mit Mutmaßungen, was denn da auf die Leinwand gepinselt wird. Die großen Jungen und die großen Mädchen waren auf den letzten Bänken relativ teilnahmslos. Sie schämten sich für ihre schlechten Zeichenkünste und mussten dafür zum Schluss eine Runde unter sich spielen. Der Abend endete auf der Wiese mit Lagertanz und dem Ameland-Lied.
Das erste Lagerrätsel unter der Überschrift „Wochenmarkt“ fand regen Anklang, aber es konnte lediglich von Emma gelöst werden. Gratulation!
Wir sitzen alle zusammen im Betreuerraum. Da geht plötzlich die Türe zur Küche auf und Lena serviert uns eine Käseplatte. Es duftet verführerisch nach der Kaasboerderij. Diesmal werde ich nicht wach. Ich träume nicht!!!! Darum Schluss für heute, ich musss Hexenkaas essen!
Übrigens …
… morgen hat Julian Nagelsmann Geburtstag
… ich kann Fahrrad fahren, will aber nicht
… es war kein Foul!
… Anja kennt Luschern nicht
… who the F. ist Tumult bei den Mädchen?
… bist du auch ein Betreuer? Ich habe dich hier noch nicht gesehen
… morgen gibt es das „Rätsel“ Brummifahrer
… will Jörn nicht zum Leuchtturm fahren
… ich hab nicht lang genuge Arme
21. Juli 2024 – Tag 2:
Das war wohl nichts mit Strand oder der Lagertanz steht schon
Anne hat gemeckert. Die Berichte sind zu lang, um sie zu so später Stunde noch Zensur zu lesen. Also machen wir es heute kurz. Das war der Tag zwei, jetzt freuen wir uns auf Tag drei. Aus! Ganz so bescheiden soll es dann doch nicht werden.
Die erste Nacht ist rum. Der Abend zuvor verlief ziemlich ruhig. Es war ein anstrengender Tag. Außer das übliche Abtasten – wie weit können wir gehen – ansonsten war es ruhig, obwohl die Hitze in den Räumen stand und das Einschlafen schwerfiel. Dafür war das Aufwachen umso leichter. Wir haben uns in diesem Jahr entschieden, den kleinen Mädchen ein anderes Zimmer zu gönnen. Das Domizil vor dem Speicher wurden nun einmal den kleinen Jungen zugewiesen. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Noch ehe nebenan die Melkmaschine bei Bauer Spoelstra lief, waren die Jungens schon wach und fachsimpelten über Dieses und Jenes. Die Mauern sind aber auch äußerst dünnhäutig. Bernhard hätte genauso gut auf Wände verzichten können. Das macht keinen Unterschied und es gäbe noch mehr Platz.
Laut Wetter-App gestern war eigentlich ein Strandgang mit dem kompletten Lager geplant. Nach dem Frühstück durchkreuzte eine angekündigte Regenfront leider das Vorhaben. Gut, dann stattdessen ran an den Lagertanz. Unser Tanzmäuschen Mia hatte den richtigen Hüftschwung drauf und im Nu hatten die weiblichen Lagerteilnehmer alle Schritte drauf, während die männlichen Teilnehmer lieber auf das kleine Runde droschen, welches die Deutschen gegen Spanien nicht in das Eckige bekamen – ausgeschieden. Ebenfalls ausgeschieden sind die beiden LKW-Fahrer, die zurück in die Heimat mussten. Vielen Dank an Christian Jansen und Lutz Intveen. Hase hat ihnen sicherheitshalber noch vier Pullen feinstem Amelander Tafelwassers mitgegeben, um bei Bedarf den Kühler aufzufüllen. Hase, ich hoffe, du hast kein Salzwasser weitergereicht.
Die einen gehen, die anderen kommen. „Die Fähre fährt!“ Maja und Lena reisen an und komplettieren das Team für die erste Woche. Während Maja die mittleren Mädchen mit betreuen wird, hat es Lena in diesem Jahr in die Küche verschlagen. Sie komplettiert damit das Küchenquartett mit Christa, Birgit Nr2 und Hase. „Warum“, werde ich gefragt. Das liegt doch wohl auf der Hand und jeder, der schon mal ein Studium hinter sich hat wird es wissen. Als Student ist der Kühlschrank meist leer, denn Bares ist Rares. Lena will die zwei Wochen nutzen, um sich bei der Küchenarbeit ordentlich satt zu essen und einen Kalorienvorrat anzulegen um so für das anstehende Wintersemester gerüstet zu sein.
Beim Mittagessen konnten die Kochkünste wahrlich genossen werden. Es gab Kartoffelkroketten, mit Hähnchen, Soße Hollondaise und Brokkoli. Dazu gab es eine Salatbar und die Vitamine wurde mit frisch zubereitetem Apfelmus aus dem Thermomix zugeführt. Der schmeckte einfach herrliche erfrischend nach Sommer und Wurm.
Vor dem Mittagessen allerdings Stromausfall. Aufgrund des Regens wurde die Handy-Zeit vorverlegt. Aber Friteuse, Herde und 40 Handy am Ladekabel sind zu viel. Sicherung raus. Wie gut, dass Bernhard uns im letzten Jahr die Zahlenkombination für den Schaltschrank verraten hat. Wie schlecht, dass wir ihn vergessen haben. Ein Anruf. Bernhard, kam, sah und behob das Problem.
Da der Nachmittag unbeständig blieb wurde Gruppenprogramm abgehalten. Die großen und mittleren Jungs verschlug es zum ortsansässigen Sportplatz. Eine Mini-WM und natürlich die obligatorischen „schnellen Runden“ wurden gespielt. Aua-Popo! Mia zog singenderweise nach Nes. Die Mädchen hatten Lust auf Eis. Der Rest wagte doch den Gang zum Strand und siehe da: Die Wolken brachen auf, die Sonne kam hervor. Die einen spielten in den Dünen, während sich andere ins Wasser trauten. Es wurden Garnelen und Einsiedlerkrebse von den kleinen Jungs gefangen. Ein lehrreicher Nachmittag. De Vlijen wurden auch noch besucht und zwar von den kleinen Mädchen und es sah so aus, als ob ein großer Schwimmring über den Fußweg schwebte. Es waren aber noch Kinder drin, die sich die Mühe machten, den aufgeblasenen Ring zum Lager zu schleppen.
Comedy auf der Wiese. Leon und Magnus kommentierten mit dem Mikro die Spiele und sorgten für die richtige Stimmung. Naar links, naar rechts! In traute Eintracht stimmten alle die Nationalhymne an.
Wer sich nicht genug ausgepauert hatte, konnte die restliche Energie bei der anschließenden Disco verpulvern. Bei Besentanz und Macarena wurden ordentlich Kalorien verbrannt. Abschließend wurde, von Allen die es schon draufhaben, der Lagertanz präsentiert. Nach dem Zähneputzen startete die erste Runde des Zimmerbingos. Eine Kombination zwischen BINGO und dem altbekannten Leiterspiel. Noch stehen alle bei START, in zwei Abenden geht’s weiter.
Zwei Dinge müssen noch angesprochen werden. Unsere Nachrichtenquelle hat uns gestern mit einer Falschinformation versorgt. Es waren nicht die großen Mädchen, die ihr Zimmer mit Föt-Föt besprüht haben, sondern die Mittleren. Sie bestehen auf einer Entschuldigung. Entschuldigung, Sorry, Désolé, Scusa und so weiter und so fort.
Des Weiteren hat Hase überdimensional Fähigkeiten. Sie ist gestern durch den Zaun gegangen. Behaupteten die Kinder und gruselten sich. Mia und Anne klärten mit einer Führung auf. Es gibt hinter dem Zimmer noch eine Tür, die nicht einsehbar ist.
Jetzt aber nochmal: Naar links – naar rechts – naar Bett!!
Übrigens …
… mein Vater ist ein Wehrwolf
… da liegen noch drei Paar Socken am Pool
… wo ist meine Trinkflasche?
… der Lieblingsschauspieler der großen Mädels heißt Michael Douglas
… der Fuß ist nicht gebrochen
… gibt es an der Flip-Chart wieder Tagesrätsel
… du Honk!
… der Bauchladen ist mit echtem Geld!
20. Juli 2024 – Tag 1
Wir sind wieder hier in unserm Revier oder diese verflixte Lichterkette
Wer heute Morgen frische Brötchen in der Bäckerei Mölders holen wollte, der konnte zwei Dinge feststellen. Zum einen: die Bäckerei Mölders gibt es gar nicht mehr. Zweitens: Es war ruhig auf den Straßen in Kellen. Auf dem Spielplatz am Naturpark tummelten sich lediglich ein paar Schwäne. Der Bolzplatz hinter der Pfarrkirche war verwaist und selbst an einer der zahlreichen Automatenkioske war niemand anzutreffen, der sich irgendeinen Schund für eine Marks kaufte. Tschuldigung, Schreibfehler, es muss Mark heißen. Was ist los? Wo sind die Kinder? Ein neuer Lockdown? Des Rätsels Lösung. Es geht wieder nach Ameland ins Paradiso. Oder wie es so schön heißt: Kellen geht steil!!
Wie immer startete die Kofferabgabe mit einem Aufreger. Ein Problem mit drei Buchstaben. LKW! Ist ja keine Neuigkeit. Dieser sollte laut Plan in Kranenburg abgeholt werden. Kranenburg war da, aber kein LKW. Dieser stand dafür jetzt in Weeze zur Abholung bereit. Eigentlich kein Problem, schließlich sind Jens und Hasi auch schon mal bis nach Oberhausen gefahren. Nur hat leider an diesem Wochenende Onkel Bill Parooke einige Gäste zu sich nach Hause eingeladen. Also volle Straßen und Stau, während das Fleisch in der Truhe unterm Glockenturm vor sich hingammelte. Nach Eintreffen des Vehikels ging es dann aber Rubbel die Katz. In Rekordzeit waren Koffer und Materialien verstaut und die Eltern abgefertigt – wir hatten keinen IT-Ausfall, weil: wir haben Apple.
Um sechs Uhr waren die beiden Autos auf dem Weg. Lothar war dabei zwar nicht der Hahn im Korb, aber sozusagen der Hahn im Mercedes. Zusammen mit fünf Frauen eingepfercht auf der hintersten Sitzbank. Erster Gedanke: Nur ruhig bleiben, du bist in Unterzahl. Während das Heerenveen-Stadion zur Linken vorbeiglitt, hatten Jens und die Jungs schon die Fähre erreicht. Als die Küche den Anleger erreichte, winkte Jens schon vom Heck der Fähre. Sie hatten quer geparkt den letzten freien Platz ergattert.
Inzwischen war auch der Bus auf der Reise. Der Reisesegen stand unter dem Motto „Die vier Himmelsrichtungen.“ Aus Kellener Sicht wurden also Warbeyen, Qualburg, Kleve und Rindern mitgesegnet. Das der Bus am Ende überhaupt ankam, grenzte fast an ein Wunder. Was war passiert? Da Birgit mit der Küche fuhr, war Anne zur Chefin im Bus gekürt worden. Kurzerhand schnappte sich Niklas das Mikro um in gewohnter Manier durch ein zweifaches „Attentione, Attendione“ um Ruhe zu bitten. Jetzt war das Mikrofon aber noch von der Sorte, wie sie Dieter Thomas Heck in den ersten Ausgaben der ZDF-Hitparade hatte, also mit langem Kabel. Dieses kann man wie bei einem Staubsauger aus der Armatur ziehen. In der Annahme, dass Anne neben ihm steht, wollte Niklas übergeben, aber Anne stand nicht. Das Mikrofon schnellte mit enormer Geschwindigkeit zurück in seine Parkbucht und touchierte den Busfahrer an der rechten Seite. Dieser trägt jetzt an gleicher Ohrstelle ein Pflaster wie Donald Trump. Make Niklas great again!!
Ansonsten verlief die Fahrt ziemlich ruhig, sieht man mal von der Pipi-Spur von der Mitte des Ganges bis zu den vorderen Plätzen ab. Eine Analyse ergab: Es war Eistee und der Besitzer der Flasche konnte ermittelt werden: „Die war vorhin noch zu“, beteuerte das Kind. Halb so schlimm.
Zurück zum LKW, mit dem man uns beschissen hat, verlor er doch reichlich Kühlflüssigkeit, so dass die Fahrer gezwungen war ab und zu ein Literchen nach zu kippen. Doch auch sie erreichen das Paradiso und Lutz schaffte es doch glatt, Christian auf die heißeste Stelle auf der Wiese einzuweisen. Im letzten Jahr goss es in Strömen, diesmal floss es in Strömen. Und zwar der Schweiß. Trotz der Hitze klappte die Ausladung wie am Schnürchen. Das Fertigrührei im Tetra Pak konnte anschließend gelöffelt werden. Es war fertig gegart.
Die Kinder kamen und das große Bettenrücken begann und ein Jeder ist mit seinem Platz zufrieden. Davon haben wir diesmal etwas mehr, da weniger Kinder. Während es bei den großen Mädchen schon bald wie in einer Douglas-Filiale roch, waren bei den kleinen Jungs schon die ersten Sachen verschwunden. Die waren aber da, wie der zweite Blick zeigte.
Das Betreuerteam hat ein kleines Relaunch erfahren. Chiara, Joris und Maike sind nicht mehr dabei. Dafür dürfen wir Emma, Lara, Maja, Freddy, Jakob und Jörn neu im Team begrüßen. Alles alte Ameland-Hasen, wenngleich in Blick in den Personalausweis auf junge Hasen schließen lässt. Auch Mia ist auch nach vier Jahren wieder dazugestoßen. Aber der größte Coup ist der Lagerleitung in der Küche gelungen. Mittels Austauschs eines einzigen Buchstabens konnten 25% der Küche verändert werden. Aus Raider wurde Twix, aus HASI wurde HASE. Heike Klösters verstärkt in diesem Jahr das Küchenteam und geht Christa und Birgit Nr2 zur Hand.
Der Aufbau, das Schleppen vom Speicher, das Einräumen und die Ausschmückung der Scheune – alles an einem Tag. Der Lalei war zufrieden und verteilte ein großes Lob und ich sage: verdient, bei den Temperaturen.
30 Grad im Schatten, aber der Ball rollt. Viel zu warm, da war die Abkühlung im rasch aufgebauten Pool nebst Wasserbombenschlacht doch schon angenehmer. Oder man genoss zur Abkühlung eine mitgebrachte kalte Instand-Suppe. Dabei gab es doch viel Leckeres. Zum Debut wurden Pommes aus dem Suppentopf und Würstchen gereicht. Für einen besseren klimatischen Fußabdruck wurde auf Plastikschälchen verzichtet und stattdessen die Pommes in zwei großen Suppen-Pötten transportiert. Und zwar reichlich, richtig reichlich.
Da in diesem Jahr viele Neulinge dabei sind, hatte Tanja eine Bound vorbereitet, um die ersten Ortskenntnisse zu vermitteln. Diese wurde in den Zimmergruppen abgelaufen und erlaubte sogar einen ersten Blick auf Strand und Meer. Einige gingen sogar weiter und stiegen in die Fluten – herrlich. Auf dem Rückweg zwischen zwei Aufgaben glaubten wir, dass unser Verstand uns einen Streich spielt, fuhr doch ein motorisierter Bobby-Car mittels Batterieantrieb an uns vorbei. Als er ein zweites Mal an uns vorbeiraste glaubten wir zu halluzinieren. Beim dritten Mal stand fest: Das Ding ist echt. Zurzeit läuft auf den Zimmern eine Unterschriftenaktion. Es gibt ein Kinderbegehren. Wir wollten keine Räder mehr, sondern alle ein solches Bobbycar. Bei 50 Unterschriften muss sich die Leitung erneute Gedanken machen.
Eine kleine Brotzeit nach der Rückkehr sorgte noch mal für eine kleine Stärkung, ehe der erste Tag mit einem finalen Völkerballspiel endete.
Übrigens …
… Skittles sind gesund, weil da Vitamine und Fruchtstücke drin sind.
… war Jens schon in der Nordsee
… gab es kein Bosseln zum Auftakt (schade)
… mein Opa hat einen Weinanbau
… Ritskemooi’s Sohn ist auf einem Frachtschiff-Container gefahren
… ihr zwei drei ward das
… übrigens blendet Hanns jedes Mädchen
… kriegt Anne ein Headset, ist besser als Mikrofon
… Emmas Kamera kann keine Gruppenfotos
… hoffentlich fährt Moritz besser Cart als er bosselt
… Kevin die Möwe hat schon auf dem Dach gelauert
… AgHdB – Alles gegen Hannes den Blender
… Schluss für heute