Tag 14 – Aufräumen, Mittagessen, Nes: ein letztes Mal
Stimmung: Obwohl es morgen zurückgeht, sind die Kinder gutgelaunt
Lager: Betten wieder zurückgeschoben, Koffer in der Scheune und alles besenrein
Wetter: … jetzt wird es Sommer auf Ameland. Ich glaube der Sonne brennt der Helm!
Ein letztes Mal Wecken um 09 Uhr – morgen müssen wir früher raus. Für die Lagerkinder gab es Filmmusik: unter anderem Weißer Hai, Zurück in die Zukunft und Titanic. Anschließend gab es einige Beschwerden: Die Musik sei zu einschläfernd gewesen. Na gut, dass der Bluetooth-Adapter heute wieder verstaut wurde und morgen mit Töpfen geweckt wird. Da können sich die Kinder ja mal überlegen, was besser ist.
Nach dem Frühstück gab es für die Jungs und Mädchen eine Runde „Einsatz in vier Wänden“: Die Socken mussten wieder zu sortiert, die Betten richtiggeschoben und die Koffer gepackt werden. Diese stehen nun in der Scheune. Auch ansonsten war Aufräumen im Lager angesagt: Kisten gepackt, Regale abgebaut, Spiele auf den Speicher, Becher auf den Speicher – einfach alles wieder weg. Bei den Kindern dauerte das Aufräumen je nach Zimmer bzw. Alter unterschiedlich lang. Während die Großen Selbstläufer waren, wäre bei den Kleinen 1-zu-1-Betreuung angebracht gewesen. Wobei die Mädels sogar 1-zu-1-Betreuung hatten, zumindest nachdem nach 30 Minuten wieder der Boden unter einem riesigen Wäscheberg hervorkam. Zum Mittagessen wurden Pommes bei Eddi abgeholt und im Lager die Fritteuse angeschmissen: knapp 200 Frikandeln und Co. wurden ins Fett geworfen. Anschließend hieß es: Nes wir kommen! Das letzte Taschengeld musste ja schließlich auch noch irgendwie ausgegeben werden. Also ab zur Eisdiele, ab zu JUMBO und ab noch die letzten Souvenirs für Mama und Papa besorgen. Und das bei strahlendem Sonnenschein – das, was wir aus den vergangenen Tagen nicht gewohnt waren: Kurze Hose, kurzes Shirt, Sonnenbrille und auch die Sonnencreme gehört wieder zum verpflichtenden Equipment. Die meisten Gruppen trafen sich dann gegen 17 Uhr, um zurück zum Lager zu laufen. Fahrräder haben wir ja schließlich gestern abgegeben. Das mit der Zeit hat bei den einen besser geklappt als bei den anderen: Drei der kleinen Mädchen verweilten zur verabredeten Zeit (17 Uhr) noch in der Spielehölle. „Wir kriegen bestimmt voll Ärger“, so die Vermutung der Mädels als wir sie dann abgeholt haben – neiin, natürlich nicht. Auch wir Betreuer haben den letzten Tag und die Pädagogik wurde eh von dem ein oder anderen abgelegt. Zurück im Lager haben wir Zuwachs auf vier Rädern bekommen: Hasi und Ralf inklusive Lastwagen. Irgendwie muss unser halbes Lager-Equipment ja auch wieder nach Kellen kommen – und die Koffer auch. Zum Abendessen wurden noch ein letztes Mal die Wurstdosen auf den Tisch gestellt, die Marmeladen-Gläser geöffnet und die Brotkörbchen aufgefüllt. Das Amelandlager Kellen 2025 ist auf den Zielgeraden. Dazu gehört auch am Abend der traditionelle Abschiedsfilm – ein Zusammenschnitt aus vielen Fotos und Videos der vergangenen Tage. Für alle Aufnahmen hätten wir aber mehrere Monate gebraucht – in unserem Ordner der Betreuer befinden sich knapp 3.000 Dateien. Prost, Mahlzeit an denjenigen, der sich alle durchgucken durfte – ich. Aber am Ende kam ein schöner 45-minütiger Rückblick zu Stande und nach den Abschiedsworten von Birgit wurde noch ein letztes Mal für dieses Lager-Jahr das Amelandlied gesungen. Danach hieß es: Ab ins Bett! Morgen wird früh geweckt und die Kinder kommen wieder nach Hause. Doch um aus dem Amelandlied zu zitieren: „Nach Ameland zurück, will jeder irgendwann. Die Liebe geht niemals vorüber!“ (TJ)
Tag 13 – Leuchtturm-Tour Pt. II oder schick, schicker, Galaabend
Stimmung: Der heutige Galaabend hat Stimmung pur verbreitet
Lager: wird so langsam aufgeräumt
Wetter: wird natürlich besser an unseren letzten Tagen ☹ …
… heute haben wir unsere Kinder mal ausgetrickst: Frühstück um 9.30 Uhr? Hahaaa, von wegen. Heute konnten wir bisschen länger schlafen, aber ganz ohne Gammelmorgen. Denn um 10:15 Uhr stand etwas ganz Besonderes auf dem Tisch – es gab Bröötchen. Und die konnten wir eben erst nach 10 Uhr abholen. Wenige Minuten später stand Birgit mit einem Paket im Arm im Tagesraum und verteilte die Brötchen.
Anschließend öffnete nochmal der Bauchladen – Sommerschlussverkauf: Alles muss raus! Alles! Und es gab Rabatt. Die Kinder gingen auf Schnäppchenjagd und füllten ihr Sammelsurium nochmal mit allem auf, was zwischen Bett und Bettkante passt.
Den restlichen Tag wiederholten wir irgendwie nochmal den Mittwoch. Neeein, die kleinen und großen Jungs sowie die mittleren Mädchen sind natürlich nicht nochmal zum Leuchtturm. Egal wie, wir hätten sich nicht überzeugen können – und den ein oder anderen Betreuer ganz sicher auch nicht. Aber es gab ja noch drei andere Gruppen, die es noch nicht zum Leuchtturm geschafft haben. Da wir heute unsere Fahrräder zurückbringen mussten und ab morgen auch schon aufgeräumt wird, war heute die letzte Chance. So hieß es für die kleinen Mädchen, die mittleren Jungs und die großen Mädchen: Ab nach Hollum! Die kleinen Mädchen hatten sich dafür in „Gruppe Snecke“ und in „Gruppe Hase“ aufgeteilt. Ihr könnt euch denken, was der Hintergrund ist. Tempo war für die eine Gruppe wohl nur der Name einer Taschentücher-Marke. Im Westen Amelands angekommen gab es das traditionelle Hollum-Programm: Leuchtturm, Dorf, Pommes essen und am Wattenmeer zurückfahren. Zwischendurch plötzlich zwei laute Knalle – alle Gruppen haben sie gehört. Was dahintersteckte? Wissen wir selbst nicht. Zurück zu den Kids: Bei den mittleren Jungs hat Marvin das Tempo vorgegeben – das Fahrradfahren scheint heute ein bisschen entspannter gewesen zu sein als gestern. Gegenwind gab es dennoch – die großen Mädchen waren trotzdem „voll schnell“ – so Betreuerin Emma. Auf dem Rückweg hat Mia dann nochmal angefangen zu schreien, das sind wir ja seit den Fußballspielen gewohnt. Diesmal mussten aber die Schafe auf dem Weg das Gebrüll ertragen.
Die gestrigen Hollum-Gruppen sind unterdessen am Vormittag im Lager geblieben und haben dort ihren Auftritt für den Galaabend geprobt. Naja, vielleicht auch ein bisschen übertrieben: die großen Jungs haben erstmal Ideen gesammelt und sich dann – kleiner Spoiler – wenige Minuten vor ihrem Auftritt doch wieder umentschieden. Die mittleren Mädchen hingegen haben ganz fleißig geübt – und auch ganz lang. Die Probe(n) haben den GAANZEN Tag in Anspruch genommen.
Nach dem Mittagessen zog es die großen und kleinen Jungs hingegen ans Meer: Sommer, Strand und Sonne (naja, ab und zu!). Während es für die Großen ins Wasser zum Wellen-Catchen ging, starteten die Kleinen ihre Buddel-Action. „Bob, der Baumeister“ wäre stolz gewesen. Für beide Gruppen war anschließend die Dusche Anlaufstelle Nummer 1, denn der Sand war überall. Überall.
Im Lager gab es dann Abendessen und danach haben sich die Mädchen und Jungs fertig für den Galaabend gemacht und in Schale geschmissen: Hemd an, Kleid an und los geht’s! Aber noch nicht mit unserem Abendprogramm, sondern zunächst zu Eddi (der benachbarten Eisdiele). Unsere Lagerleitung hatte die Spendierhosen an. Was auch immer sich die Mitarbeiter dort denken mussten, welche 70-köpfige Hochzeitsgesellschaft bestehend aus Kindern jetzt Eisessen will? Anschließend ging es mit allen in die Festhalle, also unsere Scheune. Die kleinen Jungs haben dort „Cotton Eye Joe“ aufgeführt mit einer Solo-Gitarren-Performance von Parker. Die kleinen Mädchen hatten einen Tanz einstudiert, ebenso die mittleren Mädchen. Von den mittleren Jungs kam mal etwas ganz Neues: Meme-Parodien. Moritz ist „von einer 1 Metern 50 hohen Kante runter geschmissen“ worden und Noah scheiterte mit dem Versuch die Bus Türe zu öffnet und musste „hier raauuuus“. Die großen Jungs haben Dieter Bohlen (alias Hannes Blank) eingeladen und zwei Runden „Das Supertalent“ gespielt. Für Leon und Noah gab es den Goldenen Buzzer, während Janus, Jakob und Jan mit ihrer Performance von „Saturday Night“ nicht so ganz überzeugen konnten. Entgegen den großen Mädchen, die sich für ihren Auftritt den gleichen Song ausgesucht haben und dabei die ganze Scheune für einen Flashmob begeistern konnte. Den krönenden Abschluss machten dann wir Betreuer – mit Playback-Auftritten unter anderem von den Backstreet Boys (Maja, Emma und Lara), Falco (Anja), Wolfgang Petry (Tanja) und Omaira („Wackelkontakt“/Martina). Mit 70 verschiedenen Stimmfarben wurde dann noch das Amelandlied gesungen, danach ging es „Zähne putzen, Pipi machen, ab ins Bett!“ Morgen steht unser letzter Tag an – Aufräumen und wir brauchen ausgeschlafene Kinder. Daher jetzt: Nachtruhe - hoffentlich.
Tag 12 – Auf zum Leuchtturm oder „Gewinne, Gewinne, Gewinne“
Stimmung: wir läuten die letzten Tage ein, aber noch alles suuuuper
Lager: Daumen hoch!
Wetter: Es war mal bisschen Zeit für die Sonnenbrille – endlich . . .
Kurz nachdem ich gestern auf den Upload-Button für den Tagesbericht gedrückt habe, standen die großen Jungs und Mädchen im Betreuerraum: „Ihr müsst jetzt raus!“ Die traditionelle Betreuer-Aussperr-Aktion stand an. In verschiedenen Spielen mussten wir drum „kämpfen“, wieder ins Lager zu kommen. Oder wir klettern halt irgendwie ins Gebäude rein und tricksen unsere Spielleiter aus. Gesagt getan. Schon nach gut zwei Stunden saßen wir wieder im Betreuerraum. Beim nächsten Mal sollten die Kinder besser alle Fenster kontrollieren – tja. Also Trubel vorbei und alle ins Bett.
Am nächsten Morgen: Wecken, Frühstücken, Spülen, Tagesdienst – ihr kennt inzwischen bestimmt unseren typischen Start in den Tag. Für die kleinen und großen Jungs sowie die mittleren Mädchen hieß es anschließend: Ab nach Hollum, kontrollieren, ob er noch steht – der Leuchtturm. In drei verschiedenen Gruppen und je nach Tempo auf dem Fahrrad sind wir am Mittag am „Vuurtoren“ angekommen. Der Gegenwind hat es für einige dennoch komplizierter gemacht. Außer für die mittleren Mädchen. Sie wählten den Weg über die Hauptstraße und wollten den Böen so aus dem Weg gehen. War dennoch anstrengend – egal, welcher Weg. Vor Ort - Ergebnis unserer Kontrollfahrt: Turm steht noch, Farbe ist noch dran und die Aussicht stimmt auch. Allerdings war das Fernglas kaputt – Beschwerdemail ist schon in der Mache. Die großen Jungs suchten nach der Ankunft am Leuchtturm erstmal den Snack- und Getränkeautomaten auf. Und nach einem Gruppenfoto ging es in den Dorfkern von Hollum – um dort weiter zu essen: Pommes mit Kipcorn, Bami und Co. Auch die anderen Gruppen machten ein traditionelles Beweisfoto am Leuchtturm. Anschließend hieß es auch für sie: Hollum kennenlernen, einkaufen gehen, Pommes snacken.
Die weiteren Jungs und Mädchen haben derweil ihre Auftritte für den Gala-Abend geprobt – morgen ist es so weit. Was die Kids vorführen wollen, bleibt noch eine Überraschung. Nach dem Mittagessen (heute eben nur für drei Gruppen im Lager) gingen die kleinen Mädchen ab in die Springdünen – eine der Lieblingsaktivitäten der kleinen Mädels. Und was wurde dort gemacht? Schnecken gesammelt, was sonst? Die Mädchen wollten den schleimigen Tiere ein „neues Zuhause“ geben. Und wo geht das am besten? Klar, in der mitgebrachten Brotdose – in der vorher noch Äpfel zu finden waren. Kurz bevor es dann zurück ins Lager ging, wurde aber doch die Fauna in der Flora gelassen. Ein bisschen Biologie-Unterricht trotz Sommerferien.
Die großen Mädchen und mittleren Jungs verschlug es zum Strand. Das Wetter war dafür auch mal ganz passabel. Der Wind sorgte zwar für ordentlich Sand im Gesicht, aber dennoch zog es nahezu jeden ins Träumeland. Waren wohl anstrengende vergangene Tage.
Im Lager ging es für Niklas und Marvin dann zeitnah an den Grill und anschließend für die Kinder ran ans Buffet: Würstchen, Salat, Brot, Rohkost und alles, was noch dazu gehört. Lecker, lecker! Danach musste die Scheune hergerichtet werden: Unser Casinoabend stand an: Die Kinder konnten sich bei Roulette, Hütchenspiel, Glücksrad und „Beerpong light“ beweisen. Außerdem hatten wir auch eine Fringe-Maschine am Start. Aus 20 sogenannten Ameland-Talern pro Person haben Marcel und Len F. als „Teamarbeit“ 887 gemacht. Gegen 22 Uhr mussten wir unser Casino dann aber auch schließen. Wir wollen ja nicht, dass hier jemand spielsüchtig wird. Und es stand ja auch noch eine weitere Ausgabe unserer Gerüchteküche an. Highlights diesmal:
- „Marvin und Jakob reden gerne zusammen in der Dusche!“
- „Birgit kann gut tanzen“
- „Frage an Noelia! Würdest du ja sagen, wenn Noah dich zum Galaabend fragt?!“ à wir haben mal nachgehakt, kein Kommentar von Noelia.
Und jetzt: Gute Nacht!
Tag 11 – Kellen ganz sportlich oder „Fällt ein Lied, gibts ein Tor“
Stimmung: Anfeuern war angesagt – Fußball gegen Keeken
Lager: wieder sauber . . .
Wetter: Wir gewöhnen uns so langsam an Sonne-Wolken-Regen – am Nachmittag haben wir dann aber doch so einige Strahlen abbekommen
Nach zwei Gammelmorgen in Folge ist wieder „Alltag“ im Lager eingekehrt: Wecker um 09 Uhr, Frühstück um 09:30 Uhr. Und das musste auch relativ fix vernascht werden, denn keine zwei Stunden später standen wir auf der Wiese der Gruppenunterkunft „De Molenwiek“. Dort hat Keeken sein Lager und wir haben gegen deren Lagerkids gekickt. Zunächst die jüngeren – und natürlich haben wir gewonnen. Gegen Brasilien gab es 2014 ein „knackiges 7:1“. Was ist dann also unser Ergebnis? Wir haben 9:1 gewonnen. Ein deklassierendes 9:1? Ein vernichtendes 9:1?
Derweil konnten sich die Großen warmmachen. Auch für sie standen zweimal 20 Minuten an. Für die perfekte Stimmung haben – wie auch bei unserem Spiel gegen Griethausen – die Mädels am Spielfeldrand gesorgt. Wohl ein bisschen zu nah am Spielfeldrand, so rannte Hannes nachdem er einen Ball klären wollte, relativ zielsicher mitten in die Zuschauer. Keiner verletzt, weiter ging’s. Als Torjubel gab es unseren diesjährigen Lager-Hit „Biertornado“, den inzwischen ein jeder mitsingen kann. Dazu wurde sich mit allen zusammen im Kreis gedreht – ein Tornado eben. Von den großen Mädchen gab es vorher den glorreichen Kommentar „Fällt ein Lied, gibt’s ein Tor“. Naja, ein paar Wörter verdreht. Könnte aber auch an ihrer Betreuerin liegen. Mia hat schließlich beim Fußballspiel gegen Griethausen „Kellen wird gewinnen – HOCH HAUS gewinnen“ angestimmt. Dass es aber eigentlich „Haus hoch“ heißt, ist uns allen irgendwie erst später aufgefallen. Die Partie der Großen gegen Keeken ging 5:3 für uns aus. Leon war dabei auf Magnus Spuren unterwegs und schoss noch ein Eigentor, während Noah uns als Torwart mit ganz speziellen Tanzeinlagen während des Spiels begeistert hat. Zum krönenden Abschluss stand noch das Spiel Betreuer gegen Betreuer an (bei uns wieder mit ein paar großen Jungs, wie gegen Griethausen auch). Das halten wir aber lieber mal kurz: Denn wir haben 1:2 verloren. Dennoch wollen wir uns bei Keeken für die zwei Siege über die Nordwacht und die Gastfreundschaft bedanken.
Zur Stärkung für die Fußballer und all diejenigen, die sie angefeuert haben, wurde anschließend aufgetischt. Es gab Hähnchenschnitzel, Kroketten, Brokkoli und Sauce Hollandaise. Ein weiteres kulinarisches Highlight unseres Ferienlagers, welches auch heute wieder mit einem lautstarken Gesang im Tagesraum gewürdigt wurde: „Ein Hoch auf die Küche, der Küche ein Lo-ob!“ und „Wir wollen die Küche sehen!“ Da dabei „traditionell“ auch auf den Tisch geklopft und gehämmert wird, mussten wir darauf achten, dass weder Becher noch Schüsseln umfallen. Aber es ist alles auf dem Tisch und alles heile geblieben. Tipptopp!
Schlag auf Schlag ging es heute weiter mit unserem zweiten Programmpunkt – unser zweites Sportprogramm. Für die mittleren und großen Jungs hieß es: Ab zum Paintball! Angekommen bei „Adventure Ameland“ fiel uns dann aber auf, dass vier der mittleren Jungs und Betreuer Jakob noch im Lager waren. Das Durchzählen üben wir nochmal. Ein kurzer Anruf klärte auf, die fünf waren noch mit dem Spüldienst beschäftigt, sind aber soeben fertig geworden. Also aufsatteln und im Hackengas in Richtung Nes. Mit 21 Mann konnten dann mehrere Runden Paintball gespielt werden. Rund eine halbe Stunde später kamen dann auch die Mädchen und die kleinen Jungs an. Für sie stand Klettern auf dem Programm. Auch wieder sportlich unterwegs. Also Gurte umgeschwungen und nach der Einweisung konnte es los gehen. Der Parcour: auf drei und sechs Metern. Für Inola zunächst zu hoch. Sie musste nach der Hälfte der Strecke mit einer Leiter heruntergeholt werden. Lothar hat dafür Hilfe geholt und zunächst zu den Betreuern gemeint: „Kostet zwei Euro!“ Kurzzeitig Schockstarre, bis er es aufgelöst hat. Also wurde Inola wieder auf den Boden geholt – ganz kostenlos. Ein paar Minuten später hat sie es aber nochmal versucht und den Parcours gemeistert. Highlights waren außerdem der Free-Fall-Tower in neun Metern Höhe sowie eine Seilbahn. Eigentlich war das Klettern ja nur für die Mädchen und die kleinen Jungs vorgesehen – EIGENTLICH. Wären da nicht die großen und mittleren Jungs, die nach ihrem Paintball-Spiel, sofort die Sicherheitsgurte zum Klettern „tauschen“ wollten. Tauschen gegen was? Gegen nichts – gegen eine Pause der Kletterer vom Klettern. Also sind auch noch die Paintballer in die Höhe gestiegen. Nach zwei Stunden war der Kletterspaß dann aber auch vorbei. Also aufgesattelt – zumindest für diejenigen die die Fahrräder hatten – und zurück zum Lager. Nur Betreuer Jakob brauchte noch etwas mehr Zeit, um loszukommen. Er hatte noch ein Problem mit seinem Ständer – NEEIIIIN, jetzt nicht, dass, was ihr jetzt denkt. Sein Fahrradständer wollte sich nicht mehr einklappen. Kurzerhand wurden zwei Haargummis zweckentfremdet und so der Ständer für den Rückweg zum Lager eingeklappt.
Dort erwarteten uns Käse, Salami und Weißbrot. Übrigens sind die Körner- und Graubrote schon weggeputzt worden – unüblich für die Kinder, aber sie scheinen sich diesmal etwas gesünder zu ernähren, als wir es aus den vergangenen Jahren kannten. Und dann auch noch dieser heutige Tag dazu – also wären wir ein Sport-Bootcamp. Denn am Abend ging es mit unserer alljährlichen Schwimmbaddisco weiter.
Also Badehose und Handtuch eingepackt und ab ging es zu Klein Vaarwater. Wie schon erwähnt hat das Schwimmbad einen Glow-Up bekommen: neuer Umkleidebereich, zwei neue Rutschen. Amelandlager Kellen sagt: Beide Daumen hoch 😊. Die Kinder rutschten also um die Wette, versuchten in der neuen Trichterrutsche einen Stau zu machen und sich gegenseitig von Matten auf dem Wasser ins Wasser zu schubsen. Dazu leuchtete buntes Licht und aus unserer Box dröhnte Musik. Nach gut 1:45 Stunde war dann aber auch schon wieder Schluss mit Lustig. Alle Mann duschen, umziehen und ab ins Lager. Dort hatte die Küche schon alles für Hot Dogs vorbereitet. Die Kinder konnten also nochmal nach diesem sportlichen Tag ein paar Kalorien sammeln. Jetzt kommt Ruhe ein – hoffentlich – und wir feiern den Geburtstag von Birigt E. Alles, alles Gute! (TJ)
Tag 10 – und plötzlich steht eine Wasserrutsche auf der Lagerwiese oder schmettern in Schwarz-Weiß
Stimmung: NaWa steckt uns noch in den Knochen
Lager: wir hatten die Wasserrutsche hier – Flure, Zimmer und Bad sahen entsprechend aus
Wetter: erst Sonne, später Regen
Nach unserer gestrigen Nachtwanderung waren nicht nur die Kinder müde und lange im Bett – auch wir Betreuer konnten länger schlafen. Dementsprechend gab es wieder einen Gammelmorgen (Erklärung im vorherigen Bericht). Während die einen noch verschlafen im Pyjama durch die Flure schlurften, wurde draußen auf der Lagerwiese schon richtig aufgerüstet: Eine riesige Wasserrutsche wurde angeliefert. Whoop, whoop. Also ran an Schlauch und Strom – und zack hatten wir nach wenigen Minuten die Hälfte unserer Lagerwiese belegt. Während es mit dem Aufpumpen der Rutschbahn schnell ging, dauerte das Befüllen mit Wasser deutlich länger. Erst nach knapp einer Stunde war genügend Wasser im Auffangbecken, sodass wir die Bahn freigeben konnten. Wobei manche Kinder auch schon mit Badehose/Bikini und Handtuch bewaffnet minutenlang warteten, um bloß die ersten zu sein. Die Lagerwiese wurde zum feuchten Vergnügungspark. Bis zum Nachmittag waren mehr als die Hälfte unserer Teilnehmer dann auf der Rutsche. Leider hatte das Wetter nicht mitgespielt: Wolken und bisschen Regen. Das hielt unter anderem Parker aber mal so gar nicht davon ab. Er verbrachte mit einer einzigen Pause – Mittagessen – die Zeit auf der Rutsche. Zum Mittagessen hatte die Küche mal etwas „ausprobiert“: Nudeln mit Gemüsesoße. Ein anderes Lager hatte uns kiloweise Nudeln überlassen. Nachdem die Teller größtenteils leergekratzt waren, kam die Nachfrage: „Wie hat es denn geschmeckt?“ Die überwiegenden Kinder fanden es lecker. Richtige Entscheidung also. Anschließend rannten die ein oder anderen Kids wieder zur Wasserrutsche, während andere im Bauchladen shoppen gingen oder ihr Taschengeld abgehoben haben. Auch ein Ausflug zu JUMBO stand wieder hoch im Kurs – schließlich musste die private Minibar ja auch noch mit Brötchen und Getränken aufgefüllt werden. Einige der großen Jungs haben derweil ihre Fußball-Skills trainiert. Morgen steht eine Partie gegen das Lager aus Keeken an, worauf sich die Kicker vorbereitet haben. Das Spiel will schließlich gewonnen werden. Zurück in unserem Lager haben wir Besuch vom Pastoralteam bekommen. In unserer Scheune haben wir unseren Gottesdienst nachgeholt, den das Pastoralteam vorbereitet hat. Zusammen mit Maxi, Lasse, Henni, Karsten und Wumpe (Insider aus dem vergangenen Jahr) haben wir nicht nur gebetet und gesungen, sondern auch getanzt. Die fünf haben für den Gottesdienst auch Lieder mit kleinen „Tanzeinlagen“ vorbereitet und ich würde mal behaupten, wir haben uns nicht lumpen lassen. Weiter ging es mit Abendessen und dann hieß es: Sucht euch euer Partyoutfit raus! Vorgabe: Schwarz und Weiß. Unsere Black&White-Disco stand an. Zu Hits, wie „Herz an Herz“ und „I kissed a girl“ wurden die Hüften geschwungen und musikalisch mitgeschmettert. Den Abschluss machte das eine Lied, welches inzwischen jedes Kellener Lagerkind kennt – unser Amelandlied. „Es ist Sommer am Meer. Kinder gehen Hand in Hand. Lachen durchdringt das stille Dorf. Spaß muss sein auf Ameland.“ Das gesamte Lied können die Kinder dann bestimmt nochmal in Kleve anstimmen. Zwischen Zähne putzen und Nachtruhe gab es noch die Geschichte von Ritskemooi. Eine arme, alte Fischerin, die auf Ameland ihr Unwesen trieb. Ob sie uns heute Nacht auch besuchen kommt? Abwarten jetzt erstmal: Gute Nacht! (TJ)
Für alle Interessierten hier die Geschichte von Ritskemooi:
Nach dem Tod ihres Mannes verließ Rixt - eine arme Fischerin - das friesische Küstendorf Wierum. Zusammen mit ihrem Sohn Sjoerd ließ sie sich in einer baufälligen Hütte am Oerd, in den wilden Dünen von Ost-Ameland, nieder. Sie lebten dort vom Strandgutsammeln. Tag und Nacht war Rixts alte, gebückte Gestalt am Strand zu sehen, und gemeinsam mit Sjoerd schleppte sie die Fundstücke durch die Dünen zu ihrer maroden Hütte. Aber Sjoerd wurde vom Meer und den Geschichten der Seeleute verlockt und wollte unbedingt zur Schifffahrt. Rixt versuchte ihren Sohn umzustimmen, schließlich war das Meer voller Gefahren - das konnte sie jeden Tag am Strand sehen. Sjoerd war jedoch sturköpfig und verließ die Insel an einem Tag plötzlich. Rixt blieb alleine und niedergeschlagen zurück. Von Tag zu Tag fiel ihr das Strandgutsammeln immer schwerer... … sie schuftete und mühte sich ab, die gefundenen Gegenstände zu ihrer Hütte zu bringen. Todmüde und völlig erschöpft starrte sie stundenlang aus dem Fenster. Das Meer gab nicht mehr viel her. Keine zerschellten oder gestrandeten Schiffe. Und das Meer hatte auch noch ihren Sjoerd von der Insel weggelockt! Rixt begann einen teuflischen Plan auszuhecken: Rache, sie musste sich am Meer rächen! Mitten in der dunklen Nacht, als der Sturm um die Hütte tobte, machte sich Rixt mit einer Laterne bewaffnet auf den Weg. Nach einem anstrengenden Aufstieg, der ihr viel Kraft abverlangte, erreichte sie die Spitze der Düne. Sie zündete die Laterne an und schwenkte sie herum, tanzte und kreischte hysterisch. Auf dem Meer kämpfte ein Schiff gegen den Sturm an, stampfte und schwankte heftig. Das Schiff trieb immer mehr auf die Ameländer Küste zu. Der Kapitän blickte besorgt in die rabenschwarze Nacht. Hatte er es richtig gesehen? Ein Licht? Wenig später entdeckte er es erneut, diesmal deutlicher. In der Hoffnung auf einen sicheren Hafen gab der Kapitän den Befehl, den Kurs zu ändern. Dann kam unerwartet die Katastrophe. Eine riesige Sturzwelle erschien vor dem Schiff. Befehle flogen hin und her: "Dreh das Ruder...!" Aber es war bereits zu spät. Das Schiff saß auf einer Sandbank fest in der Nähe vom Oerd. Die Grundsee schlug unbarmherzig gegen das Schiff, und am Morgen waren nur noch Wrackteile übrig. Keiner der Besatzungsmitglieder überlebte die Katastrophe. Rixt hatte sich gerächt! Kaum hatte das Tageslicht die Dunkelheit der Nacht abgelöst, wanderte Rixt über den Strand. In den Trümmern suchte sie nach "Beute". Aber was war das? Ihr Herz pochte in ihrer Kehle, ihr Atem war eingeengt. Dort lag der leblose Körper von Sjoerd... ihr eigener Sohn! Das Meer hatte schon wieder gewonnen! Schreiend und heulend floh Rixt in die Oerddünen. Seitdem hat sie niemand mehr gesehen. Nur in den dunkelsten Nächten und wenn und der Sturm übers Oerd rast, erwacht der ruhelose Geist von Rixt. Wenn man genau lauscht, ist es zu hören: Hu-hu-ui... Sjoe-oe-oerd...
Tag 9 – endlich ausschlafen oder wer ist eigentlich wer?
Stimmung: alle hypt auf NaWa
Lager: die Lagerwiese könnte mal ein Glow-Up bekommen
Wetter: hat wieder bisschen geregnet ☹
Wir fangen da an, wo wir gestern aufgehört haben – Betreueressen. Special Gäste von uns waren Carla und Bernhard - unsere Vermieter. Denn wir feiern 25-jähriges Jubiläum. Daher haben wir sie zu unserem Betreueressen eingeladen und sagen auch an dieser Stelle nochmal: Vielen herzlichen Dank für ein Vierteljahrhundert im Paradiso. Anschließend haben die Betreuer dann noch Besuch von einem Lager aus Duisburg bekommen. Daher sind wir auch erst gegen viertel vor fünf im Bett gewesen – am nächsten Morgen war Gammelmorgen. Perfekt für uns. Gammelmorgen bedeutet, dass die Küche ein Frühstücksbuffet aufgebaut hat und die Kinder dann zwischen 10 und 12 Uhr essen können. Dann, wann sie wach sind – ganz ohne Weckmusik. Zum Gammelmorgen gibt es dann auch Rührei, Speck und Würstchen. Bis zum Mittag haben wir dann die Zeit im Lager verbracht. Irgendwann kam Severin bei uns Betreuern an und meinte, seine Matratze sei geklaut worden. Ist klar – die Matratze? Wo soll die denn versteckt werden? Als wir oben gucken gingen lag sie auch wieder auf dem Bettgestell. In der Zwischenzeit öffnete auch der Bauchladen und Birgit startete einen sanften Schlussverkauf: So hat Moritz eine 1125g-Packung HARIBO Balla-Stixx für fünf Euro bekommen. Mögen ihm die 150 Schnüre munden. Schlag auf Schlag geht es weiter - mit Essen. Zum Mittag wurde Pizza aufgetischt. Fazit der Küche: Zucchini kommt gar nicht mal sooo gut bei den Kindern an. Nächstes Jahr also mehr Salami und Margaritha. Parallel dazu versammelten sich alle Betreuer, zogen ihre Kostüme über und klatschten sich zum Teil noch Farbe ins Gesicht. Das alljährliche Betreuersuchspiel stand an. Verkleidet als Minion, Vogelscheuche oder Pantomime zog es zwölf von uns in Richtung Nes. Ein paar Minuten später liefen dann auch die Kinder los. In acht verschiedenen Spielegruppen mussten sie uns im Trubel noch anderer Ferienlager finden und das Codewort sagen: „Sturmtief Ricardo“. Unsere Antwort dann: „Biertornado“. Dieser Spruch entstammt einem Song, den Marvin hier im Lager in diesem Jahr etabliert hat. Danke Marvin! Nach gut anderthalb Stunden war das Spiel rum – nicht, weil alle Betreuer gefunden wurden, sondern weil die Zeit um war. Emma und Lothar wurden nämlich nicht von allen Gruppen entdeckt. Sie dürfen mir (Tobi) dann mal für das kommende Jahr ein paar Tipps geben. Ich bin nämlich gleich zu Beginn in die Arme von drei Gruppen gelaufen. Pain. Zurück im Lager stand das Geschworenen-Spiel auf dem Programm: Dabei saßen die Betreuer hinter einem Laken, während die Kinder Fragen gestellt bekommen haben – zum Beispiel: „Wie viele der Betreuer wohnen nicht in Kellen?“ In Spielegruppen mussten die Kinder dann überlegen, bei wie vielen Betreuern das zutrifft. Die Auflösung gab es durch Taschenlampen. So wussten die Kinder dann, ob es zwei, vier oder sieben Betreuer sind, die nicht in Kellen wohnen. Nach dem Amelandlied hieß es „Zähne putzen, Pipi machen, ab ins Bett!“ Von Nachtruhe war aber noch nichts in Sicht. Das lag aber weniger an den Kindern als an uns: NACHTWANDERUNG (NaWa). Also alle Mann warm anziehen, Regenjacke einpacken und ab geht es durch die dunklen Ecken Amelands. Dabei mussten die Jungs und Mädels in ihren Zimmergruppen fünf verschiedene Spiele spielen. Unter anderem sollten sie Gegenstände der Betreuer den jeweiligen Betreuern zu sortieren oder Lieder summen und erraten. Marvin und ich (Tobi) haben derweil einen Erschreck-Posten vorbereitet, der bei den Gruppen mal besser, mal schlechter funktioniert hat. Vorwiegend die Mädchengruppen haben sich aber dennoch erschrocken – war ja irgendwo zu erwarten. Die Küche hat sich in der Zwischenzeit um einen Mitternachtssnack gekümmert. Na gut, es war schon reichlich nach Mitternacht – aber lecker. Es gab Tomatensuppe. In den Zimmern kehrte danach Ruhe ein. Nach einem vollen Tag mit Spiel, Spaß und Grusel. (TJ)
Tag 8 – Bergfeeeeeest oder „Auf geht’s Kellen, kämpfen und siegen!“
Stimmung: Fußball stand auf dem Plan – daher top
Lager: so sauber, wie ein Lager halt sein kann
Wetter: die Sonne hat sich mal wieder kurz blicken lassen
Die Hälfte ist geschafft – erst? Schon! Wir feiern Bergfest. Zur Feier des Tages konnten die Kinder ein bisschen länger schlafen. Spaß! Natürlich nicht. Um 09:30 Uhr war Essenfassen angesagt. Spät genug, andere Lager essen schon um 08 Uhr. So früh schaffen wir Betreuer das aber gar nicht. Am Vormittag wurde „Kindergeburtstag“ gefeiert – mit acht verschiedenen Spielen. Älteste Jungs gegen älteste Mädchen, die mittleren Jungs duellierten sich mit den mittleren Mädchen und die kleinen Jungs traten gegen die kleinen Mädchen an. Die Spiele: unter anderem „Reise nach Jerusalem“, Topfschlagen, Dosenwerfen und Leitergolf. Zum Glück spielte das Wetter auch mit, sodass wir überwiegend draußen sein konnten. Was gehört noch zu einem Kindergeburtstag dazu? Essen. Was? Currywurst-Pommes! Also wurde das Gericht auch aufgetischt. Die Currywurst kam aus dem Topf in unserer Küche, die Pommes haben wir bei der benachbarten Snackbar abgeholt. Anschließend begann Taktik-Besprechung der Jungs und Choreo-Übung der Mädchen. Auch Sprechchöre wurden einstudiert. Denn ab 15 Uhr erwarteten wir Besuch aus Griethausen. Auch deren Amelandlager ist derzeit auf der Insel und kam mit einem großen Tross an Kindern und Betreuern bei uns vorbei für eine Fußball-Partie. 5+1 aus Kellen gegen 5+1 aus Griethausen. Wer hat gewonnen? Abwarten … Spannungsbogen und so. Das erste Tor fiel auf jeden Fall nach wenigen Minuten für uns. Also Jubel, dann der Song „Biertornado“ und alle grölten mit. Noch lauter wurde es nur, wenn Mia ihre großen Mädchen zu Sprechchören animierte. Woher auch immer sie ihre Stimmkraft nimmt. Ihre Familie muss drunter leiden. Ich darf das sagen, ich bin ihr Bruder. Also ging es los mit: „Auf geht’s Kellen, kämpfen und siegen!“, „Gib mir ein K-E-L-L-E-N-!“, „Dass wir die Kellener sind, halli-hallo“ und so. Außerdem wurde das Lied der Schlümpfe umgetextet zu: „Alle blauen Schlümpfe. Aus Griethausen. Sie werden verlieren. Kellen wird gewinnen. Haus hoch gewinnen!“ Die kleinen Mädchen haben derweil ihre Choreo vorgeführt und so mit für die weiteren Tore gesorgt. Überhaupt ein Fußballspiel gegen ein anderes Lager in diesem Jahr zu organisieren war übrigens relativ schwierig, denn die meisten sind „Opferlager“ und spielen ohne Stollenschuhe. Wir schon – und Griethausen auch. Wie Sians Lippe kurzerhand auch erfahren durfte. Kurzer Schock – dann gekühlt – und jetzt beginnt der Heilungsprozess. Wie bei den Profis. Zur Halbzeit stand es 2:1 für uns. Nach einer kurzen Pause und Spielerwechsel ging es weiter: Magnus schoss ein Eigentor (Mensch, Magnus!) und die großen Jungs pirschten über den Platz. Nach zweimal 20 Minuten, Schlusspfiff! Kellen gewinnt mit 4:2 gegen Griethausen. Keine Überraschung, oder? Als gute Gastgeber und gute Gewinner 😊 haben wir unsere „Freunde“ dann noch mit Pofertjes, Waffeln und Crepes versorgt. Aber uns natürlich auch – Gastfreundschaft hin oder her. Das Griethausen-Lager forderte anschließend noch unsere Betreuer zu einer Partie auf. Da wir aber ein betreuertechnisch eher Fußball-unaffines Ferienlager sind, konnten wir lediglich drei Leute finden, die mitgekickt haben: Jakob, Marvin und Emma. Also durften noch drei von den großen Jungs mit ran: Leander, Noah und Janus. Durch ein Traumtor von Marvin haben wir auch dieses Spiel gewonnen. Danach hatten unsere Jungs und Mädchen Freizeit – bis zum Abendessen. Anschließend stand ein Spiel an. Die Kids mussten verschiedene Karten versteckt im Umkreis finden. Auf den Karten sind verschiedene Fragen, mit den Antworten lässt sich ein Lösungswort bilden. Die Betreuer zog es derweil in die Scheune. Das alljährliche Betreueressen stand an. Lecker, lecker. Mehr dann morgen – gute Nacht! (TJ)
Tag 7 – „Awww“-Alarm auf dem Anhänger oder das Duell mit dem Wetter
Stimmung: Halbzeit ist in Sicht – wir sind aber weiter gut drauf
Lager: Jungs-Badezimmer muss eigentlich stündlich gereinigt werden – Niklas denkt über einen Toiletten-Führerschein nach
Wetter: die Sonne hat uns heute im Stich gelassen
Die erste Woche ist rum – der Start in den Tag ist aber immer gleich: Weckmusik, Aufstehen, Frühstücken. Ist ja auch der perfekte Start in den Tag. Warum sollten wir das auch ändern. Und wie überhaupt? Also Weißbrot, Streusel und Kakao. Wer anschließend aus dem Tagesraum geguckt hat, blickte in einen grauen Himmel und auf eine nasse Wiese: Regen war angesagt. Wie lang? Keine Ahnung, jede Wetter-App sagt etwas anderes. Macht unsere Planung nicht gerade entspannter, sind wir ja aber auch seit Jahren gewohnt. Unsere Tafel, auf die wir den Tagesablauf für die Kinder schreiben, sah präventiv schon keinen klaren Programmpunkt vor.
Eigentlich war zum Beispiel angedacht, dass die großen Jungs zum Leuchtturm nach Hollum fahren. Das konnte man aber nun wirklich vergessen. Daher: Alternativprogramm! Vom Dachboden aus wurde Bingo in den Tagesraum geräumt. Mit Jan und alle Mann haben wir dann also nach den Zahlen gesucht – stimmt nicht, Jan lag oben und hat geschlafen. Runde 1: Wer hat zuerst eine Reihe voll? Gewinner: Lilly. Runde 2: Wer hat zuerst zwei Reihen? Gewinner: Evin und Marcel. Und Runde 3: Wer hat zuerst sein ganzes Blatt voll? Gewinnerin: Hanna. Wir haben die Zeit also gut genutzt. In der Zwischenzeit haben wir weiteren Besuch bekommen. Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing ist derzeit auf der Insel und war zu Gast im Paradiso – unserem Ferienlager. Er hat kurz bei Bingo vorbeigeschaut und gemeinsam mit uns ein Gruppenfoto gemacht. Den restlichen Vormittag verbrachten wir dann weiterhin im Lager. Das Wetter eben. Der geplante Grillabend wurde auf Mittag vorgezogen – warum? Wetter eben. Ihr merkt es, wir hatten nicht zwingend mit diesem Wetter gerechnet. Darum dann also Bratwurst, Soßen und Krautsalat (jetzt gab es ihn - die Küche hat ihn nicht wieder vergessen. Augenzwinkern!) zur Mittagszeit. Gegrillt wurde übrigens auch der gestern geangelte Fisch. Und auch das Auge wurde verspeist – für fünf Euro landete es in Jans Bauch. Anschließend Pause und Gruppenprogramm. Wer hatte die Fahrräder? Große Mädchen, mittlere Mädchen sowie kleine Jungs und Mädchen. Den Tross zog es überwiegend nach Nes. Dort ist heute Roggefest - ein magischer Tag voller Theater, Musik und guter Stimmung. So beschreibt es www.ameland.de. Auch die großen Jungs machten sich auf den Weg in Richtung Nes – allerdings zu Fuß. Zwischen Hüpfburg, Kostümierten und Girlanden wurden die Großen irgendwie wieder zu den Kleinen und wollten unbedingt ein Foto mit dem Froschkönig machen. Mit wem auch sonst. Die kleinen Mädchen hatten ein paar Meter vor dem Roggefest gestoppt und waren am Wasserspielplatz: Seilbahnfahren, Verstecken und „Werwolf“ spielen. Also gar nicht so viel Wasser – Wetter war ja auch nicht dafür, wie ihr inzwischen wisst. Inola hatte scheinbar dennoch Lust aufs Wasser und ist in den letzten Minuten reingefallen. Wohl bei einem „Rettungsversuch“ von Jule auf der Seilbahn – so erklärt uns Inola diesen „Unfall“. Die mittleren Jungs blieben in Buren und haben auf dem Fußballplatz gezockt. Morgen steht eine Partie gegen das Ferienlager aus Griethausen an – und die Jungs sind kurzerhand ins Trainingslager gegangen.
Am Abend gab es dann Milchreis mit Früchten. Eine schnelle Mahlzeit, denn wir mussten uns ja auch fix auf den Weg in Richtung Strand machen: Treckerfahrt zum östlichen Ende der Insel. Hinfahrt bei Sonne-Wolken, Rückfahrt bei Wolken und Regen. Dabei haben wir auch eine Baby-Robbe gesehen: „Awwwwww“. Anschließend gab es im Lager noch die Reste vom Grillen und Brot – das vierte Essen für diesen Tag. Die Küche hatte Hochkonjunktur. Pünktlich zur Nachtruhe wurde nochmal das Mikro angemacht – „Gerüchteküche“ stand an. Unsere heutigen Highlights:
- „Leon ist ein Hotes Chicken“
- „Paul Piron hat kwasch auf Emma“
- „Lilly, Emilia und Lena haben einen Girlband gegründet. Inspiriert wurden sie durch ihre Strickliesel-Hosen. Sie nennen sich ab heute: ‚Die drei Alpakas!‘“
Und damit: Gute Nacht!
Tag 6 – Vorgezogener Fisch-Freitag oder Klick-King im Lager
Stimmung: Kein Lagerkoller in Sicht
Lager: Daumen hoch!
Wetter: vormittags bewölkt, nachmittags mehr Sonne
Der Tag startete mit „Wie schön, dass Du geboren bist“ im Tagesraum – Paul Piron feiert heute Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch auch nochmal von dieser Stelle aus. Statt Torte gab’s dann erstmal Toast: Brote von Heicks & Teutenberg, dazu Säfte von Niederrhein Gold – danke für diese Frühstücksfreuden!
Wer anschließend rausgeguckt hat, hat nicht nur Wolken gesehen, sondern auch Wusel. Grund? Juttersmarkt, also Strandgutmarkt in Buren. Von Strandgut war jetzt aber nicht so viel in Sicht. Eher Klamotten, Klimbim und Köstlichkeiten. Die kleinen Jungs zog es nach dem Spüldienst daher auf den Hoofdweg – zwischen Eddi und Ritskemoei. Die großen Mädchen schlängelten sich durch die „Menschenmengen“ und liefen in Richtung Wald. Aber von Chill-Mode war nichts in Sicht – stattdessen wurde „Bombe“ gespielt. Für die kleinen Mädchen wurde ein Basteltisch aufgebaut – im Tagesraum konnten sie T-Shirts bemalen und ihre Nägel lackieren. Die anderen Gruppen haben einen gaaanz entspannten Mittag im Lager gehabt: Kicker, Fußballspielen, Schaukeln, Tischtennis – Möglichkeiten haben wir hier genug.
Mittagessen: „Backfisch, frischer Backfisch“ – ein Meme. Schon wieder. Definition gab es ja im Tagesbericht von gestern. Dieses Internet halt. Dazu gab es Kartoffelpüree aus Kartoffeln von Bauer Heinrich. Danke für die Spenden. Um Fisch ging es heute übrigens auch außerhalb des Lagers: Die gesamten großen Jungs, Moritz und Len J. von den mittleren Jungs und Henry von den kleinen Jungs sind zum Forellenvisvijvers gefietst und haben dort fleißig geangelt. Zwischen eins und 17 Uhr saßen also zwölf Kinder und Betreuer Marvin bewaffnet mit Angel, Eimer und Köder um den Teich. Leander, Moritz und Noah haben dabei große Fänge gemacht und für Essen gesorgt. Parallel zum Angel-Abenteuer gab es im Lager den Bauchladen-Bummel. Die Jungs und Mädels konnten wieder Taschengeld „abheben“ kommen und es gleich für Gummibärchen, Lollis und Co. ausgeben. Was ein Kreislauf. Vielen Dank nochmal für die Schnupp-Spenden von „Tabacco&More“. Gegen 15 Uhr hieß es dann aber: „Beste klanten, wij zijn gesloten.“ Klappe zu, Affe tot. Der Bauchladen verbirgt sich tatsächlich in einer Truhe, daher passt das mit der Klappe schon ganz gut. Ganz gut ging es auch in den Springdünen weiter – denn dorthin zog es die kleinen und mittleren Mädchen. Während erstere die Zeit für Sprung-Action nutzten, waren die letzteren mit „Werwolf“ beschäftigt. Die mittleren Jungs haben derweil ihr Geld verprasst – wo geht das am besten? Jaaa, im Bauchladen – wissen wir. Aber wo noch? In der Spielehölle! Die Jungs haben einen Zehn-Euro-Schein in 20-Cent-Münzen kleinmachen lassen und alles ausgegeben. Betreuer Jakob hat eine klare Einschätzung: „Die sind alle spielsüchtig!“ Bis zum Abendessen vertrieben sich die kleinen Jungs die Zeit mit Minigolf. Klein Vaarwater – der örtliche Ferienpark – hat übrigens ein Glow-up bekommen: Neue Minigolf-Anlage und eine Trichterrutsche. Wir freuen uns jetzt schon auf die Schwimmbad-Disco. Mit im Gepäck der kleinen Jungen: die neuen Trinkflaschen von randstad und die neuen Beutel der Initiative Kellen. Danke nochmal für die Spende. In der Zwischenzeit haben wir Zuwachs bekommen – oder wohl eher Gäste: Christel ist angekommen und bleibt bis Montag auf der Insel. Außerdem hat Andre – direkt aus der Küche des Elaya Hotels – die Fähre genommen. Herzlich Willkommen an unsere Kellener Kameraden! Zurück vom Angeln ging es für die großen Jungs sofort „Zähne putzen, Pipi machen, ab ins Bett“. Ihr denkt zu früh? Wir auch! Aber irgendwann lief über die Lautsprecher „Die drei ??? – das leere Grab“ und zack waren die Augen zu. Gute Nacht! Zum Abendprogramm war übrigens eigentlich ein Gottesdienst geplant. Diesmal wollten wir in Richtung Strand oder zum Watt und dort feiern – aber die Wettervorhersage hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht: Wolken und Wind. Jetzt ratet aber mal, wie es wirklich war: Die Sonne schien. Pain. Aber den Gottesdienst holen wir nach. Alternative war dann „Schlag den Betreuer“ – was ProSieben und Stefan Raab können, können wir schon lange. Eine Challenge unter anderem: Schäfchen zählen. Um Schäfchen ging es jetzt nicht zwingend, aber ums Zählen. Wie oft können die Kandidaten in 120 Sekunden den Klickzähler betätigen? Noah aus dem mittleren Jungen Zimmer hat es 707-mal geschafft. Das sind knapp sechs Klicke pro Sekunde. „Das crazy“ – das Wort steht übrigens zur Wahl des Jugendwort 2025 zur Auswahl. Darum ging es bei uns am Mittwoch übrigens auch. Anderes Thema. Zurück zum Spiel: Es wurde zimmerweise gespielt – bei den großen und kleinen Mädchen haben die Betreuer gewonnen. Ansonsten die Kids. Herzlichen Glückwunsch! Jetzt Nachtruhe – statt „Die drei ???“ gibt es jetzt „Die drei !!!“. Seit Stunden schwirrt auch die Frage durch den Raum: Wann ist die Nachtwanderung. Wir wissen es nicht – vielleicht ja ein Fall für Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews oder Kim, Marie und Franzi. Lara wollte übrigens auch noch was in den Tagesbericht einbringen – hat es aber vergessen. Dann vielleicht morgen. Darauf können sich die Kinder schon freuen: Denn es wird wieder gegrillt. So der Plan (Stand: 31.08., 23:53 Uhr). Würstchen, Nacken und Co. mit Soßen – gespendet von Familie Suchan. Jetzt Nachtruhe – hoffentlich. Und um es in den Worten von Ulrich Wickert zu sagen: „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend und eine geruhsame Nacht.“ (TJ)
** Update (31.7., 0:10 Uhr): Das Lager ist (wieder) wach. Wir feiern den Geburtstag von Paul Piron - herzlichen Glückwunsch! Anja hat sich beim Geburtstag selbst entzündet, die Kerze steckte kurzzeitig in die Haaren. Wir leben aber alle noch. **
Tag 5 – Bang Boom Bubble Balls oder „M.I.A., feiern ohne Ende“
Stimmung: Ballermann-Vibe auf Ameland angekommen
Lager: sauber
Wetter: Besser als vorhergesagt – Wolken, aber kein Regen
Nach vier Tagen Ameland ist die innere Uhr der Kinder bereits gestellt. Um kurz vor 09 Uhr sind alle wach, schließlich beginnt wenige Minuten später auch die Weckmusik. Außer heute. Hahh, ausgedribbelt. Anton hatte allerdings durch die dreißig Minuten Verspätung das Gefühl zu sterben vor Hunger. Iss klar.
Nach Spül- und Tagesdienst blieben die meisten im Lager. Denn die dunklen Wolken blieben am Himmel. Aber es blieb auch bei Wolken – kein Regen. Ich wiederhole mich. Die großen Mädchen begeisterten sich für UNO Flip, die kleinen Mädchen standen am Kicker. Parallel steckten die kleinen Jungs in einer Kreativphase: Mit einem heißen Lötkolben wurden Küchenbrettchen gestaltet und Tassen mit bunten Stiften bemalt. Und auch die mittleren Mädchen waren mal wieder künstlerisch unterwegs, während es die meisten übrigen Jungs nach Nes zog. Allerdings weder zum Wasserspielplatz, noch in die City (gut, City ist vielleicht auch bisschen übertrieben – gemeint ist eher der Dorfkern). Die Jungs zog es zu JUMBO – wohin auch sonst. Cola, weißes Brötchen, Plätzchen und in diesem Jahr sind auch Pistazienkerne hoch im Kurs.
Im Lager haben wir unterdessen eine besondere Lieferung bekommen: Bubble Balls. Vorweg: Es wurde keiner verletzt, alles ganz friedlich – meistens. Die Bubble Balls sind jedes Jahr aufs Neue beliebt. Fast jedes Kind hat mal seinen Kopf durch das aufgeblasene PVC gesteckt. Zur Erklärung: Laut Wikipedia ist Bubble Ball, „eine Freizeitaktivität, bei der die Teilnehmer über ihren Oberkörper aufblasbare, meist transparente, Kugeln (die so genannten Bubblebälle oder Bumperbälle) stülpen und damit spielen.“ Spielen haben wir dann oftmals umdefiniert zu, umwerfen. Da es „nur“ zehn Bubble Balls gab, konnte nicht das ganze Lager die ganze diese nutzen. Also ging es für alle Mädchen noch in Richtung … Trommelwirbel … Nes. Alle Fahrräder waren zwischen den rund 1.300 Einwohnern Nes‘ zu finden. Die mittleren waren dabei das allererste Mal für dieses Jahr auf den Drahteseln. Premiere, whoop whoop. Die kleinen Mädchen waren nicht zu allerersten Mal auf den Fietsen, aber „ein Fahrrad machen so, ein Fahrrad so. Zack. Unfall“ – wer’s nicht kennt, es handelt sich um ein Meme (Wikipedia: Ein Meme [das Meme, ausgesprochen [miːm], Mehrzahl Memes] ist ein Medieninhalt, der sich vorwiegend im Internet verbreitet. Dieser ist in der Regel humoristisch, manchmal auch satirisch und entsprechend gesellschaftskritisch). Also es kam zu einer Kollision – aber niemand ist dramatisch verletzt worden, der Schock war größer. Zurück zu den Memes: Diese waren auch im Lager ein Thema. Moritz wurde nämlich „von ner eins Meter fünfzig hohen Kante runtergeschmissen“ und bei den großen Jungs war die Stimmung „schlecht“. Ihr versteht nur Bahnhof? Die Kids können euch das bestimmt demnächst zeigen, was wir hier meinen. Auf der Lagerwiese wurden Mia übrigens noch die Haare geschnitten – beziehungsweise es wurden Stufen geschnitten. Das geht am besten auf der Treppe, Top-Kommentar Marvin. Danke dafür. Die großen Jungs haben sich währenddessen im Halbkreis um Mia gesetzt und Public Viewing gemacht – und Anmerkungen gegeben.
Am Abend gab es dann Döner – ohne Krautsalat. Wurde vergessen. Kein „Hoch auf die Küche“ diesmal – schade, war nämlich eigentlich lecker. Später wurde in der Scheune der „Ballermann-Bierkönig-Megapark“ eröffnet. Mallorca-Feeling auf Ameland. Mit „Layla“, „Oben ohne“, „Dicht im Flieger“ und Co. war Top-Stimmung auf wenigen Quadratmetern. Nach Superstars, wie Taylor Swift, gab es diesmal Besuch von Lorenz Büffel (Marvin), Julian Sommer (Tobi) und Mia Julia (Mia). Ergebnis: Künstler auf Malle zu sein, ist ja mal sau anstrengend. Nach wenigen Minuten lief der Schweiß und nach dem Auftritt war das erste Ziel die Dusche. Während die großen und mittleren Jungs sowie die großen Mädchen weiter fleißig mitgrölten, bedienten sich die weiteren Kids vorwiegend an der neuen Popcorn-Maschine. Die Mallorca-Party endete übrigens ohne Polizei. Warum ist das so wichtig? Ab und zu bekommen wir „Besuch“, weil unsere Musik zu laut sei. Während andere Lager auch schon ihre Boxen auslassen, sind wir kein „Opferlager“ und lassen unsere JBL-Box in gemäßigter Lautstärke an. Heute scheinbar leise genug. Gott sei Dank! Was ist denn das Amelandlager ohne Mallorca-Party. Will ich mir gar nicht vorstellen.
Die großen Mädchen und Jungs sitzen gerade noch in der Scheune. Spielen dort Werwolf. Bei den anderen Kids wird es jetzt hoffentlich auch leise und wir starten in die Nachtruhe. Morgen hat nicht nur Paul Piron Geburtstag, wir bekommen auch hohen weiblichen Besuch von der Pfarrei. Stay tuned! (TJ)
Tag 4 – „Grau-anthrazit-schwarz“ oder wer mit wem zum Gala-Abend?
Stimmung: passt!
Lager: zwei Gruppen durften als Strafe putzen und spülen – alles sauber danach. Am Abend war die Dusche allerdings verstopft
Wetter: Morgens Regen, später Sonne-Wolken-Mix
Welchen Schwarzton mögen unsere Lagerkinder am liebsten? Heute Morgen haben sie eine große Auswahl an Vorschlägen bekommen. Geweckt wurde nämlich mit der Auflistung verschiedenster Schwarztöne: „Blau-grau-schwarz“, „Grau-anthrazit-schwarz“, „norwegisch-uniform-schwarz“. Nach wenigen Minuten gab es Beschwerden: Die Musik würde nerven und die ersten Kinder hätten Kopfschmerzen. Also wurde auf Hits, wie „Bella Napoli“ gewechselt. Nach dem Frühstück stand Gruppenprogramm an: Allerdings verhinderte der anhaltende Regen, dass wir uns aus dem Lager trauten. Die kleinen Mädchen vertrieben sich die Zeit mit „1, 2 oder 3“. In dem Unterhaltungsklassiker duellierten sie sich mit den kleinen Jungs. Allerdings haben weder Michael Schanze, noch Daniel Fischer oder Elton vorbeigeschaut. Showmaster war Lothar. Gewonnen haben übrigens die kleinen Mädchen. Girl Power. Für die mittleren und großen Jungs hieß es: Spül- und Tagesdienst. Warum? Darum! Strafarbeit. Aber: Was im Lager passiert, bleibt auch im Lager. Mit null Motivation gingen Jungs an ihre Aufgabe. Anschließend wurde UNO Flip und Double gespielt. Die anderen Gruppen waren auch noch im Lager. Es ging im allgemeinen seeehr entspannt zu am Vormittag.
Mittagessen: Wok-Pfanne. Highlight unter den Kids – obwohl es vegetarisch war. Zum Ende wurde „Wir wollen die Küche sehen“ angestimmt. Also großes Lob an Birgit E. und Lena. Und so kam such die schüchterne Lena mal in den Tagesraum. Weiter ging es mit Mittagspause: Taschengeld-Ausgabe und der Bauchladen öffnete – Süßigkeiten zum Tiefstpreis. Zum Glück verzog sich später der Regen und die Kinder konnten sich auf der Insel verteilen. Die kleinen Mädchen zog es zum Strand: Die Wellen waren dabei allerdings etwas höher als erwartet, sodass nicht nur die Füße nass wurden, sondern auch die Hosen – oder auch Schlafanzüge – nicht trocken blieben. Und bei der Heimfahrt wurden dann auch noch regelmäßig Schlappen beim Fietsen verloren. Die mittleren Mädchen liefen zum Wasserspielplatz. Wurden dort allerdings doch wieder von Regen überrascht. Nach zehn Minuten hieß es: Rückzug! Zurück zum Lager – Satz mit X, das war wohl nix. Back in Buren wurde weiter gebastelt – was auch sonst. Und es wurde sich an die Lagerfahne gemacht. Die großen Mädchen haben unser neues Schwungtuch ausprobiert. Fazit: Super Investition. Am Strand spielten sie „Ei, Ei, Huhn“. Apropos: Was war eigentlich zuerst? Huhn oder Ei? Die großen und mittleren Jungs waren mit dem Drahtesel im Wald. Dort wurden Tretball und Bombe gespielt. Oder anders gesagt: Der Zähler hat mehr als zwanzig Schläge abbekommen. Leanders Rücken hat dabei eine neue Farbe angenommen. Rot – morgen dann blau-lila? Wir sind gespannt. Die kleine Jungs verbrachten den Nachmittag in den Springdünen.
Seit ein paar Stunden gibt es übrigens auch nur noch eine Frage im Lager: „Willst Du wissen, wieviel Dein Auto wert ist?“ Ralf Schumacher ist omnipräsent in unserem Lager. Wie auch in jedem Werbeclip im Netz. Wir passen uns einfach nur an.
Nach dem Abendessen ging es für die Kinder in Spielegruppen in Richtung Nes. Dort stand eine Foto-Rallye an: Sucht eine Boje, den Stein-Polizisten und eine blaue Tür. Nach zwei Stunden kamen die Lagerkinder zurück. Leander hat dabei Marvins Schlappen geschrottet. Die waren teuer – mal gucken, was morgen die Heißklebepistole retten kann. Nach Ameland-Lied, „Zähne putzen, Pipi machen, ab ins Bett!“ gingen die Lautsprecher nochmal an. Die Gerüchteküche legte los – Top Thema war der anstehende Galaabend:
- „Es wird gemunkelt, dass die mittleren Mädchen die mittleren Jungs zum Galaabend einladen wollen“
- „Marvin & Mia zusammen beim Galaabend?“
Aber auch andere Breaking News fanden ihren Platz:
- Angeblich ist der Bauchaden Abzocke. „Klara bekam für 50 Euro (gemeint waren Cent) nur 10 Teile! Was ein Saftladen“
- „Niklas fängt die großen Jungs mit seinen Rückenhaaren ein, wenn sie weglaufen“
- „Magnus schnüffelt abends am Toilettenpapier“ – er verteidigte sich daraufhin. Es sei unbenutzt gewesen.
In diesem Sinne: Over and out! (TJ)
Tag 3 – Raubüberfall auf JUMBO oder Marvin findet Schlager toll
Stimmung: brillant
Lager: die mittleren Jungs müssen morgen ihr Zimmer sauber machen – ansonsten sah es bis abends ganz ok aus. Erklärung weiter unten.
Wetter: Traumhaft – ganz viel Sonne. Entgegen der Wettervorhersage gestern. Wir bitten um Entschuldigung.
Nach unserem gestrigen lauten und frühen Morgen ging es heute gemächlicher zu: Um kurz vor 09 Uhr war es noch so ruhig auf den Fluren, dass wir die Stecknadel hätten fallen hören. Bis um 09 Uhr dann der Wecker losging: „Guten Morgen Sonnenschein“ und zwölf Minuten „Ferien in Algerien“ haben die Kinder aus dem Bett gezwungen. Zum Frühstück gab es heute auch noch Müsli und Joghurt. Dazu: Chia-Samen. Von Anja zuvor als Schokostreusel deklariert. Anschließend: Spül- und Tagesdienst. Toilette, Tagesraum und Teller strahlten wieder. Vorerst. Die kleinen Jungs und Mädchen sind danach zu Metz gelaufen. Dem örtlichen Fietsverhuur – Fahrradverleih. Warum nur die Kleinen? Die anderen haben uns gestern leider gezeigt, dass sie das Laufen noch nicht beherrschen (nach links, statt nach rechts, keine Zweierreihen, …), daher zunächst auch kein Fahrrad. Für die kleinen Mädchen ging es danach zum Strand. Wetter war ja auch schließlich top und der neue Bikini muss ja auch getragen werden. Mit dem Drahtesel wurden anschließend Kilometer in Richtung Nes gemacht und weiter ging es in den Wald. Dort wurde die Spielpalette einmal durchgedribbelt. Auch die kleinen Jungs machten ähnliches Programm. Bei Springflut sprangen die Kids in die Flut – natürlich unter Aufsicht. Action pur! Für die übrigen Gruppen hieß es: AB NACH NES. Die Mitarbeiter bei JUMBO erwarteten uns schon: Erster Einkauf Chips, Cola, Milchbrötchen. Anschließend das Softijs auf den Holzbänken von Marktplein vernascht und Geld in der Spielehölle verprassen. Oder zehn Euro für einen Hut ausgeben, der dann auf einmal kaputt ging. Oder wie war das Jan? Dann aber zu stolz sein, ihn zurückzugeben. Na gut, dann jetzt eben ein kaputter Hut. Am Nachmittag Fußmarsch in Richtung Buren. Die Mädchen haben im Lager ihre Armbänder fertig gebastelt, die Jungs haben das Runde ins Eckige geschossen. Von den großen Mädchen gab es im übrigen Kritik am Tagesbericht: Sie habe sich gestern nicht stundenlag fertig gemacht. Kritik angenommen – aber ihr wart halt auch sehr lange in euerem Zimmer. Vielleicht könnten wir ja erstmal daran arbeiten? In der Zwischenzeit konnten sich auch die Betreuer mal entspannen. Dabei haben wir herausgefunden, dad Marvin Schlager toll findet. Er hat einen Ohrwurm seit gestern. Mickie Krause mit „Dann leg ich Schlager auf“. Zusammen mit Niklas zog es ihn ab 17 Uhr aber dann auch an den Grill. 70 hungrige Mäuler müssen gestopft werden. Noch bevor Messer, Gabel, Teller gefasst werden konnten, gab es Erbarmen: Die restlichen Fahrräder wurden noch abgeholt. Nach Würstchen, Nudelsalat und Aioli gab es dann nochmal ein bisschen Freizeit – bis 20:15 Uhr. Primetime. Das ZDF hat es nicht mehr, wir haben es noch! Besser als je zuvor: ohne tätschelnden Tommy, aber leider auch ohne Bagger-Wette. Ihr werdet draufgekommen sein: Wetten dass..? Besen-Balancieren, Kinderserien-Intros erraten und die Top-Acts, die wir nach Ameland bekommen haben. Ohne Kosten und Mühen zu scheuen, konnten wir Taylor Swift und Justin Bieber für dieses Lagerfeuer der deutschen Fernsehunterhaltung begeistern. Während sich von Justin Bieber ein Kind gewünscht wurde, musste ein Flitzer beim Auftritt von Taylor Swift durch Marvin überwältigt und von der Bühne gezogen werden. Zurück zu den Wetten: Wir haben gewettet, dass die Gruppen es nicht schaffen sich in einer Farbe anzuziehen. Ergebnis: Sie haben es geschafft. Alle in schwarz. Kurzzeitig hatten wir das Gefühl, wir müssen den Trauerflor hissen. Die Koffer wurden aber so durchwühlt, dass die Zimmer so aussahen, als wären wir schon vier Wochen hier – ohne Aufräumen. Schluss-Wette: Wir wetten, dass ihr es nicht schafft in fünf Minuten bettfertig zu sein. Auch das wurde geschafft. Das Amelandlied wurde durch unsere Musikstars präsentiert und anschließend „Zähne putzen, Pippi machen, ab ins Bett!“ Auf den Zimmern wurde es nach einige Minuten dann auch tatsächlich leise, denn über die Lautsprecher wurde BIIIINGOOO gespielt. Jetzt aber wirklich: Feierabend, gute Nacht – morgen ist ein neuer Tag.
Heutiges Highlight aus dem Betreuerraum: Die Türe muss auf Kipp gemacht werden. (TJ)
Tag 2 – Bolzen, Baden, Bauchladen und Co. oder „Das Frühstück gibt es nicht um 7:15 Uhr!“
Stimmung: alles tiptop
Lager: sauber – wieder!
Wetter: Sonne-Wolken-Mix, bisschen Regen
Der Morgen beginnt – jaa, wann denkt ihr? 8 Uhr? 9 Uhr? Vielleicht auch 10 Uhr? War ja schließlich ein anstrengender erster Tag. Nein. Um 6:30 Uhr standen die kleinen Jungs kerzengerade in ihren Betten. Wobei das auch nicht so ganz stimmt. Die kleinen Jungs waren schon unterwegs und hämmerten um 6:30 Uhr gegen jede Tür, die sich auf dem Weg zwischen ihrem Zimmer und dem Bad befindet. Und auch ein paar Zimmertüren weiter endete der Schönheitsschlaf zeitnah. Ab 07:15 Uhr waren die großen Jungs wach. Die großen Jungs? Jaaa, die großen Jungs. Später erklärten sie, dass sie dachten es gäbe bereits Frühstück. Kurze Erklärung der Betreuer: Nein! So früh wird im Kellener Lager NICHT gegessen. Schließlich stand auf dem Tagesplan auch für alle deutlich zu erkennen (Druckbuchstaben, groß, bunt): 9 Uhr Wecken, 9:30 Uhr Frühstücken. Also mussten sich die Kids noch ein wenig gedulden. Nach dem Frühstück haben wir uns von unseren Lkw-Fahrern verabschiedet. Vielen Dank nochmal an Lutz und Christian. Außerdem stand nach dem Frühstück der erste Tagesdienst an: die großen Jungs und die großen Mädchen durften fegen, wischen und die Bäder putzen. Lieblingsaufgabe eines jeden Teilnehmers. Großes Betreuer-Ehrenwort. Also waren kurzerhand beide Treppen mit Besen und Kehrblech versehen und die Reinigungstrupps zogen durch die Bäder. Anschließend stand das erste Gruppenprogramm an: Die meisten blieben auf der Lagerwiese, nur die großen Jungs zog es gen Nordosten. Ziel: der örtliche Campingplatz „Klein Vaarwater“. Warum? Dort ist der nächste Supermarkt, der aufhat: SPAR. Obwohl man bei dem bei aller liebe nicht SPARn kann. Aber gut, wer nicht mit unserer Getränkeauswahl im Lager zufrieden ist, hat scheinbar das Geld. Der Rest spielte im Lager Völker- oder Fußball. Wieder andere verbrachten die Zeit mit einer Schönheitskur (große Mädchen) oder beim Basteln und Kniffel spielen. Plötzlich ein Duft aus der Küche – hinreißend: Mittagessen ist fertig! Reis mit Curry. Die Schüsseln wurden ausgekratzt, die Teller geleert und die Mägen waren wieder voll. Nicht voll genug für so manchen: In der anschließenden Mittagspause wurde der Bauchladen (quasi unser Lagerkiosk) geöffnet und auch stark frequentiert: M&Ms, saure Schnüre, Gummibärchen, Hanuta – es gibt dort halt auch alles, was das Herz begehrt. Mittagspause vorbei – Start des Gruppenprogramms: Die kleinen Mädchen und die kleinen Jungs sind losgelaufen zum Wasserspielplatz. Toben, Spielen, Seilbahnfahren – perfekter zweiter Tag. Die mittleren Mädels haben Werwolf gespielt. Wo? Am Strand – wo auch sonst. Aber sie waren damit die ersten von uns, die den Strand gesehen haben. Für die großen Mädchen stand Pommes essen auf dem Programm und einfach mal chillen. Waren ja auch anstrengend die vergangenen 24 Stunden. Die mittleren und großen Jungs waren auf dem Fußballfeld zu finden: Arschschießen, Rundlauf, Mini-WM und eine Partie untereinander. Später Abendbrot und Frauenfußball-Streaming im Tagesraum. Allerdings hatte wir die Nachspielzeit nicht einkalkuliert – Abendprogramm stand an! Für die Kinder ging es im Tross zum Wasserspielplatz. Dort war ein Chaosspiel vorbereitet. Unsere Learnings: Der Hund von Garfield heißt Pluto und der Rhein endet in der Schweiz. Stimmt natürlich nicht. Aber die Kinder haben uns das sehr glaubhaft verklickern wollen. Einmal kurz Bildung: Der Hund von Garfield heißt Odie und der Rhein endet in den Niederlanden. Die Ferien lassen scheinbar grüßen. Zurück im Lager gab es die erste Ausgabe der neuen Hörfunk-Sendung für das Amelandlager. Bei „Fragen Tobi“ geht es zu wie in einer tagesschau. Ist was passiert? Wir ordnen es ein. Abgerundet wird die Sendung mit der Wettervorhersage. Womit auch sonst. In diesem Sinne: Am Montag erwartet Ameland einen Wechsel aus Sonne und Wolken. Im Tagesverlauf sind örtlich Schauer möglich, vor allem am Nachmittag. Dazwischen zeigt sich aber auch immer wieder die Sonne. Die Temperaturen steigen auf 21 Grad. Die Wassertemperatur der Nordsee liegt derzeit bei 18 Grad.
Gute Nacht! (TJ)
Tag 1 – Back auf Ameland oder „Haben wir wirklich alle Kinder?“
Stimmung: top
Lager: sauber – naja, nicht mehr alle Zimmer …
Wetter: bewölkt
14 Tage lang ist Kellen um 55 Kinder ärmer, die Niederlande allerdings um 55 ganz besondere Gäste reicher. Warum? Das Amelandlager Kellen ist heute auf die schönste Insel Westfrieslands gestartet.
Aber von Anfang an: Freitagnachmittag, Overbergstraße in Kellen. Kofferabgabe. Beste Meldung des Tages: Der Laster kam – da waren wir aus dem vergangenen Jahr anderes gewohnt. Die Betreuer haben Kühltruhe, Getränke, Kisten und alles, was noch in Kellen lagert, eingepackt. Der Schweiß lief und die Worte … joar, auch. Ich zitiere: „Du hast die Kartoffeln verloren, Marvin“, „Das ist der Thermomix – pass auf“, „Jaaa, dat kannste vergessen. Ich pack hier nichts mehr aus“ und „Sehe ich so aus, als würde ich lachen?“ Letztendlich konnten wir aber doch lachen, denn alles war verstaut. Auch der vergessene Föhn und die letzten Koffer. Dann der Schock! „Sunny“ fehlt. Keine Sorge, es handelt sich nicht um einen Teilnehmer. Aber um unser Maskottchen. Zwei Stunden hat es nur überlebt. Jetzt die Preisfrage: Wer hat „Sunny“ gesehen? Hinweise bitte an die örtliche Polizeidienststelle oder direkt an uns (Hoofdweg 8, Ameland). Danke!
So mussten wir also ohne Maskottchen starten ☹. 08:30 Uhr in Kellen: Reisensegen und ab mit dem Bus in Richtung Ameland. Ah, ne. Einen ganz wichtigen Punkt unserer Reise haben wir vergessen: „Haben wir alle Kinder?“ 55 müssen es sein. 48 sitzen oben, sieben unten. Aber waren es oben wirklich 48? Plötzlich haben wir doch nur 47 gezählt – dann auf einmal ein Kind mehr. Wir wissen inzwischen: Es waren 55 Kinder – alle an Bord. Also: Abfahrt! Zweieinhalb Stunden im Doppeldeckerbus – zwischendurch die obligatorischen Fragen „Gibt es hier ein Klo?“ und „Wann sind wir da?“. Aber auch Mädchen, die auf uns zu kamen und meinten: „Die Jungs ärgern uns!“ Ganz normaler Wahnsinn. Angekommen in Holwerd stand ein Toilettengang für das halbe Lager an. Doch dann Planänderung: Da die Schlage vor dem Klo wieder fast zurück nach Kellen führte wurde doch eingehalten. Weiter auf der Fähre, dann Fußmarsch ins Lager. Zweieinhalb Kilometer – die großen Mädchen versuchten einen Streik, ohne Erfolg. 13:48 Uhr: Ziel in Sicht – Paradiso in Buren. Ein Betreuer-Trupp ist schon vorgefahren, hat den Laster ausgeladen, Kisten vom Dachboden geschleppt und die Küche vorbereitet. Anschließend hieß es: Zähne putzen, Pippi machen, ab ins Bett. Ach nein, doch nicht. Zu früh. Erstmal wurde das Lager eingerichtet, die Betten bezogen, das Völkerballfeld gezogen und das erste Geld bei Eddi (der örtlichen Eisdiele) ausgegeben. Am Abend gab es Nudeln mit Bolognese, mmmhh. „Ein Hoch auf die Küche, der Küche ein Lo-ob“ und so. Anschließend wurden Bälle in Gräben versenkt – oder anders gesagt: Es wurde gebosselt. Gruppenweise waren die Kids unterwegs, konnten sich und die Gegend ein bisschen besser kennenlernen. Wer gewonnen hat? Das verraten wir morgen. Kleiner Spoiler: Die Anzahl der nötigen Würfe geht seeehr weit auseinander. Zurück im Lager ging es für mache Teilnehmer nochmal zu Eddi – jetzt wurden auch die ersten Raspatat schnabuliert. Zum Tagesabschluss haben sich nochmal alle im Grupperaum versammelt. Betreuerin Mia hat ihre Neukomposition von „Jim Knopf“ vorgeführt: Aus „Eine Insel mit zwei Bergen“ wurde „Eine Insel mit viel Kindern“. Und aus „Lummerland“ kurzerhand „Ameland“. Mit diesem gesanglichen Meisterwerk ging es dann ab ins Bett. Jetzt also: ZÄHNE PUTZEN, PIPI MACHEN, AB INS BETT! Jetzt schwirren noch einige Nachtgeister über die Flure und weigern sich zu schlafen. Dabei hätten es alle nach diesem ereignisreichen Tag mehr als nötig. (TJ)